Ich bin ein Elefant, Madame

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Revolte als Mittel zum Zweck

Theaterregisseur Peter Zadeks Regiedebüt von 1968 berührt noch heute und hat an Brisanz und Aktualität kaum etwas eingebüsst.
Ein Aufstand der Schüler an einem Bremer Gymnasium ist das Spiegelbild der 68er Revolte im Kleinen. Der Schüler Rull (Wolfgang Schneider) provoziert wo es nur geht, eckt überall an. Das bringt ihm zwar den Respekt seiner Mitschüler ein, im Gegenzug aber auch die Verachtung und das Misstrauen der Lehrer. Als er es übertreibt und mit einem Hakenkreuz, dass er‚ gut und für jedermann sichtbar, an eine Wand pinselt, ist das Maß voll: Er wird von der Schule geworfen. Die Erwachsenen, die Oberschicht, haben gewonnen. Und zum Schrecken seiner Mitschüler beugt sich Rull der Obrigkeit widerstandslos…

Zadeks Regiedebüt erhielt zig Filmpreise und führte zu einem gewaltigen Medienecho. Heute wirkt der Film zwar etwas angestaubt und datiert, hat jedoch nichts von seiner Wirkung und Aussage verloren. Revolution wird als Mittel zum Zweck gefeiert, dass Individuum soll, ja muss aufbegehren. Geboten wird dies mit hervorragenden Darstellern, einer starken Kameraarbeit und – für damalige Verhältnisse – originellem Schnitt. Ich bin ein Elefant, Madame würde sich sehr gut im heutigen Schulunterricht machen…

Ich bin ein Elefant, Madame

Theaterregisseur Peter Zadeks Regiedebüt von 1968 berührt noch heute und hat an Brisanz und Aktualität kaum etwas eingebüsst.
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