Zarah Leander Jubiläumsedition

Eine Filmkritik von Jean Lüdeke

Gefühl, Herzschmerz und Pathos

Über die Rolle von Zarah Leander als Künstlerin in der Zeit des Nationalsozialismus ist viel geschrieben und spekuliert worden — bis heute. Tatsache ist, dass sie in unter der NS-Diktatur ihre größten Erfolge als UFA-Star feierte. Als Nachfolgerin Marlene Dietrichs, war sie war eines der Aushängeschilde des deutschen Films der 30er und frühen 40er Jahr, und wie viele Ihrer Künstlerkollegen hat sie sich mit den politischen Verhältnissen arrangiert. Allerdings ist ihr Name auch heute noch ein Begriff — vor allem ihre unverwechselbare, tief erotische Stimme bleibt unsterblich.
Der Leipziger Anbieter Kinowelt lanciert ein edles Digipak mit Schuber zum 100. Geburtstag der Sängerin und Schauspielerin. Vier Filme sind nun erstmals auf DVD erhältlich, darunter auch Zarah Leanders erster deutschsprachiger Film: Premiere aus dem Jahre 1937 sowie drei Filme aus der Nachkriegszeit, Gabriela (1950), Cuba Cabana (1952) und schlussendlich Ave Maria (1953).

Von 1936 bis 1942 war die rothaarige schwedische Schauspielerin und Sängerin, geborene Sara Stina Hedberg, mit Sicherheit einer der erfolgreichsten Stars der Universum-Film AG. Der erste Ufa-Film, in dem Zarah Leander mitwirkte, war oben erwähnter Premiere (1937), der unter der Regie von Geza von Bolvary entstand. Obwohl diesem Streifen der ganz große Erfolg versagt blieb, wusste man bei der Ufa ihre Ausstrahlungskraft zu schätzen. Tatsächlich sorgten die Filme Zu neuen Ufern (1937), La Habanera (1937), Der Blaufuchs (1938), Heimat (1938), Lied der Wüste (1939), Es war eine rauschende Ballnacht (1939), Herz einer Königin (1940), Der Weg ins Freie (1942) und Die große Liebe (1942) für volle Kinokassen. Zu Zarah leanders Ruhm trugen sicher auch viele ihrer Lieder bei, die sie mit tiefer und rauer Stimme sowie mit einem rollendem R auf der Leinwand vortrug.

In La Habanera (1937) sang Zarah das Chanson Der Wind hat mir ein Lied erzählt. Davon wurden sage und schreibe 24 Millionen Platten verkauft. Den zweitgrößten Chansonerfolg feierte Leander mit dem Lied Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh’n aus Die große Liebe. Zarah Leander kassierte allein in der Spielzeit 1941/1942 eine Jahresgage von 800.000 Reichsmark, die man zu 90 Prozent in schwedischen Kronen ausbezahlte. Sie war damit der bestbezahlte Leinwandstar in Deutschland.

1978 stand Zarah Leander in Stockholm zum letzten Mal auf ihren geliebten Bühnenbrettern, bevor sie im Oktober ein Hirnschlag an den Rollstuhl fesselte. Am 23. Juni 1981 erlag sie in einem Stockholmer Krankenhaus im Alter von 74 einer Gehirnblutung.

Zarah Leander Jubiläumsedition

Über die Rolle von Zarah Leander als Künstlerin in der Zeit des Nationalsozialismus ist viel geschrieben und spekuliert worden — bis heute.
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