Snoop Dogg’s Hood Of Horror

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Knapp daneben ist auch vorbei

Das es immer wieder Musiker ins Filmbusiness treibt, ist keine Seltenheit, eher schon Tradition. Was für Elvis und die Beach Boys recht, kann für Rapper aber nur billig sein. Ice Cube versagte letztens bei Triple X 2 — Snoop Dogg bei vorliegender Gurke.
In kurzen, teils animierten, Einspielern führt Snoop Dogg als Crypt-Keeper-Verschnitt (bekannt aus der 80er Serie Tales from the Crypt) den Zuschauer durch Snoop Dogg’s Hood Of Horror. In Episode 1 erhält ein junges Mädchen die Macht, mit ihren Graffitis die Fieslinge zu töten, deren Zeichen sie übersprüht. Doch die Gabe wendet sich bald gegen sie und sie endet buchstäblich als Fleck an der Wand. Episode 2 erzählt die Geschichte eines fiesen Yehaa-Texaners, der erst sein Erbe antreten darf, wenn er nebst Gattin in einer Bruchbude mit Vietnam-Veteranen zum besseren Menschen geworden ist. Das Ganze endet ziemlich eklig und bietet noch die am besten gespielte Unterhaltung. Die dritte Episode hat die interessanteste Story, doch versagt sie dank der laienhaften Darsteller: Ein Hip Hop-Star widmet jeden Preis seinem ermordeten Weggefährten. Doch es dauert nicht lange und es wird klar, dass er an der Ermordung seines ehemaligen Kumpels nicht ganz unbeteiligt war. Die Strafe folgt auf den Fuß.

Snoop Dogg’s Hood Of Horror bietet teilweise gute Ansätze und mitunter krasse Gore-Effekte wie Verstümmelungen, Flasche-durch-Kopf-Unfall und aufgeplatzte Bäuche. Doch das ganze Unterfangen muss vor der großteils laienhaften Inszenierung, den talentfreien Darstellern (außer in Episode 2, hier darf ein großartiger Ernie Hudson inmitten einer guten Altherrenriege aufspielen) und völlig unwitzigen Gags kapitulieren. Aus dem Projekt hätte eine Menge mehr werden können, wenn die Homeboys beim Schreiben der Drehbücher vielleicht ein paar Spliffs weniger geraucht hätten und das Budget für talentiertere Darsteller ausgegeben worden wäre, als für die Grasernte von Snoops Hausdealer. Nichts für ungut. Beim nächsten Mal vielleicht. Word!

Snoop Dogg’s Hood Of Horror

Das es immer wieder Musiker ins Filmbusiness treibt, ist keine Seltenheit, eher schon Tradition. Was für Elvis und die Beach Boys recht, kann für Rapper aber nur billig sein.
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