Affentraum

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Ein ungewöhnliches Endzeitdrama

Regisseur Marco Ferreri provozierte mit den meisten seiner Filme. Sei es in Das große Fressen, in dem sich diverse italienische Filmgrößen in ein Landhaus zurückziehen, um sich systematisch totzufressen, oder in Die Bienenkönigin, in dem das Thema Sexsucht abgehandelt wird.
Im New York der Zukunft herrschen Chaos und Untergangsstimmung, nachdem zig Tausende durch ein Virus gestorben sind. Der zurückhaltende Gerard (ein großartiger Gérard Depardieu) kann sich nur noch durch Pfeifen und andere Geräusche artikulieren und lebt abseits der „normalen“ Gesellschaft. Der abgehalfterte Luigi (Marcello Mastroianni) findet derweil neben King Kongs Leiche(!) ein Affenbaby. Er nimmt es mit zu Gérard, der sich richtiggehend in das hilflose Tier vernarrt. Gemeinsam ziehen die beiden Verlierer den Affen groß und stellen sich vor wie es wäre, mit ihm die Welt zu retten…

Mehr soll nicht verraten werden. Es würde zu viel zerstören. Der viel gefeierte Film des 1997 verstorbenen Marco Ferreri, überzeugt noch heute mit seiner versponnenen, sensibel erzählten Außenseitergeschichte. Und Gérard Depardieu und Marcello Mastroianni zuzusehen, die hier zu Hochform auflaufen, ist ja immer ein Fest. Nachdem Affentraum schon seit Jahren auf Video vergriffen war und nur selten im Spätprogramm auftauchte, liegt endlich eine DVD vor. Leider gibt es kein nennenswertes Bonusmaterial. Der Ton liegt in Mono vor, das Bild könnte weitaus schlechter sein.

Affentraum

Im New York der Zukunft herrschen Chaos und Untergangsstimmung, nachdem zig Tausende durch ein Virus gestorben sind.
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