Dead

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Horror nach Schema F

Covermotiv und Titel wecken Erwartungen, die Dead / Undead nicht annährend erfüllen kann. Wenn schon damit geworben wird, dass an den „originalen Schauplätzen“ des Kultfilms Tanz der Teufel gedreht wurde, ahnt man, wo der Hase läuft.
Eine Gruppe Teens wird zu einem Resozialisierungsprogramm von einer Art Psychologe in ein hübsches Häuschen im Wald gekarrt. Die Fahrt dient zur peinlich-schablonenhaften Einführung der Zehn-kleinen-Negerlein. Nach diesem Muster werden die Kids nämlich auch Opfer ihrer a) Geilheit, b) Dummheit und/oder c) Zweckmäßigkeit. Da gibt es den Nerd, die und den Notgeile(n), den Muskelprotz, den Quotenschwarzen, der Drogenfreak aus reichem Haus, das Mauerblümchen etc. Ach ja, die örtlichen Rednecks in Form zweier debiler Brüder sind natürlich auch vertreten. Diese beiden Dumpfbacken sind es auch, die den – noch – unwissenden Opfern am Lagerfeuer Gruselgeschichten erzählen. Eine davon handelt vom örtlichen Monster, das immer mal wieder auftaucht, um sich frische Opfer zu suchen und diese dann zu Zombies zu verwandeln. Was folgt, ist klar: Nach kleiner, halberotischen Nabelschau der Mädchen, die sich gerade noch angezickt haben und schwups beste Freundinnen sind, geht das Gezeter los: Einer nach dem anderen wird vom Monster heimgesucht und folgt seiner Bestimmung; der „Zombiefizierung“…

Das erste, was an Dead / Undead auffällt, sind die miesen Laiendarsteller. Es ist schon blanker Horror, diesem darstellerischen Debakel zuzusehen. Auch optisch hat man sich kein Bein ausgerissen. In peinlicher Heimvideoqualität gefilmt, werden hier Tag- für Nachtbilder ausgegeben, wird heftiges Wackeln als Dramatik verkauft und schräge Blickwinkel als Kreativität stilisiert. Gedanken hat sich da wohl niemand gemacht und auch der Schnitt kommt über Urlaubsvideoqualität nicht hinaus. Das Monster ist ein Typ mit Umhang, Splattereffekte werden so verwackelt, dass man das schlechte Make up nur marginal mitbekommt. Einzig der Drogentrip, dem sich einer der Protagonisten hingibt, kann leidlich überzeugen. Warum jedoch gleich vier Regisseure mit der Realisierung von Dead / Undead zu kämpfen hatten, muss man dem Rezensenten bei Gelegenheit mal erklären.

Die Aufmachung der DVD ist, wie oben kurz angesprochen, hingegen gelungen. Im schönen Pappschuber und mit gutem Cover macht Dead / Undead einen professionellen Eindruck. Bonusmaterial ist mit Deleted Scenes, Behind the Scenes und Trailern vorhanden. Bild und Ton gehen in Ordnung, wobei Schauspiel und Synchronisierung oftmals nicht an einem Strang ziehen, was für weitere unfreiwillige Komik sorgt.

Dead

Covermotiv und Titel wecken Erwartungen, die Dead / Undead nicht annährend erfüllen kann.
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