Panik im Needle Park

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

In den düsteren Ecken der Stadt

Wie man dem Titel schon entnehmen kann, geht es hier nicht um Picknick- oder Ponyhof-Idylle. Panik im Needle Park ist ein harter Junkiefilm, in dem detailreich nicht nur die Sucht, sondern auch die Verabreichung des fiesen Stoffs gezeigt wird.
Jungdealer Bobby (wie so oft eine Bank: Al Pacino) treibt sich im berüchtigten Needle Park in New York rum. Needle Park, so wird der Sherman Square von den dort rumlungernden Junkies und Dealern genannt. Bobby lässt sich mit der Ausreißerin Helen ein und die beiden werden ein Paar. Doch das junge Glück ist nicht von Dauer, denn schon bald hängen der Dealer und das Mädchen selbst an der Nadel. Als das Geld knapp wird und Hellen immer wieder ihre Jobs verliert, dauert es nicht lange, bis die junge Frau auf den Strich geht — und Bobby sieht tatenlos zu. Zum aufhören zu schwach, treiben Bobby und Hellen immer schneller auf das unvermeidliche Ende zu…

Wie schnell man in so eine Drogenkarriere rutschen kann, dass zeigt Panik im Needle Park in jedem Detail. Auch der Konsum wird von der Beschaffung, über die Vorbereitungen bis hin zum Abbinden des Arms und der Injektion fasst schon dokumentarisch festgehalten. Wer Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo erschütternd fand, wird hier noch heftiger vor den Kopf gestoßen.

Natürlich ist diese harte Kost keine leichte Samstagabend-Unterhaltung, dennoch ist das Spiel des jungen Pacinos eine Klasse für sich (danach kam – ta dah: Der Pate) und auch Kitty Winn als Helen bietet eine großartige Leistung. Regisseur Jerry Schatzberg und sein Kameramann Adam Holender (aktuell mit Carlito’s Way II im Direct-to-Video-Regal) tauchen das Leben ihrer Hauptfiguren in triste Bilder, die das Innere eines Junkielebens regelrecht versinnbildlichen. Starker Tobak, nachdem man manches mit anderen Augen sieht.

Das Bonusmaterial besteht nur aus ein paar Trailern und Texttafeln, Bild und Ton sind schlecht bis sehr schlecht. Das Pacinos Synchronstimme eine andere ist als heute, schmälert den Filmgenuss leider ebenfalls.

Panik im Needle Park

Wie man dem Titel schon entnehmen kann, geht es hier nicht um Picknick- oder Ponyhof-Idylle. Panik im Needle Park ist ein harter Junkiefilm.
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