Weiße Hochzeit

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Vanessa Paradis Debüt

Lehrer-Schülerin-Konstellationen sind beliebte Grundlagen für Familien- und sonstige Dramen. Entweder zerbrechen beide Parteien an der unmöglichen Liebe, oder es zerbricht nur die Familie des Lehrers. Manchmal entscheidet sich der Lehrer auch gegen das „blutjunge Ding“ (siehe auch diverse „Reports“ aus den 70ern) und das geschasste Mädel rächt sich bitterböse.
Weiße Hochzeit erzählt die Geschichte vom gefrusteten Lehrer Francois (Bruno Cremer), der in seiner 17-jährigen Schülerin Mathilde (Vanessa Paradis), einer intelligenten, junge Frau, seine Berufung gefunden zu haben scheint. Obwohl sie im Unterricht gelangweilt und oft nicht da ist, setzt sich Francois für Mathilde ein. Doch mit den zusätzlichen Stunden, die Mathilde bekommt, wird auch die Beziehung zwischen Lehrer und Schülerin intimer. Francois zieht die Notbremse, doch Mathilde lässt nicht locker. Als die beiden auch noch beim erneuten Schäferstündchen erwischt werden, ist Polen offen. Doch Francois kommt mit einem blauen Auge davon und wird versetzt. Ein gutes Jahr später wird in seiner unmittelbaren Nachbarschaft Mathildes Leiche gefunden. Und alles spricht gegen Francois…

Männer gelten ja gemeinhin als Sklaven ihrer Libido und so bietet auch diese Lolita-Variation viel Freud, aber noch mehr Leid für alle Beteiligten. Das ehemalige Popsternchen Vanessa Paradis, derzeit eher als Johnny Depp-Ehefrau bekannt, konnte sogar einen Preis für ihre Darstellung der Mathilde entgegennehmen. Zu Recht. Doch auch Francois-Darsteller Bruno Cremer, hierzulande vor allem durch seine Rolle als Kommissar Maigret bekannt, zeigt die Performance seines Lebens. Ein Mann, der vor den Scherben seines Lebens steht und nichts dagegen tun kann. Immer diese jungen Dinger…

Weiße Hochzeit

Lehrer-Schülerin-Konstellationen sind beliebte Grundlagen für Familien- und sonstige Dramen.
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