Zinda

Ein gestohlenes Leben

Oldboy ist der Titel des im Jahr 2003 erschienen südkoreanischen Kinofilms des Regisseurs Park Chan-wook. Die Geschichte basiert lose auf dem gleichnamigen japanischen Manga von Garon Tsuchiya und Nobuski Minegishi. Zinda, die Bollywood-Fassung, kommt nuancierter daher.
Von Hass getrieben: Balajeet Roy beginnt seine nackten Fäuste an der Zellenwand abzuhärten und Kampfsport zu trainieren. Einzig der Gedanke an Rache hält ihn am Leben. Dann, eines Tages, nach 14 Jahren, wacht er plötzlich in einem Koffer auf — in Freiheit. Auf der Suche nach seinem Peiniger heuert Bala die Taxifahrerin Jenny Singh (Lara Dutta) an. Langsam kommt er dem Mann auf die Spur, der hinter seiner Entführung zu stecken scheint: Rohit Chopra (John Abraham). Doch auf der Suche nach Vergeltung läuft ihm die Zeit davon …

Zinda ist alles andere als ein bloßes Remake von Old Boy, aber jeglicher Vergleich mit seinem koreanischen Ebenbild Min-sik Choi hält Dutt nicht stand. Dennoch überzeugt sein Auftritt. Nur mit den Martial-Arts-Kicks hat der 46-Jährige seine kleinen Probleme. Die passen nicht so recht in den Film: Gupta fand sie wohl einfach hipp, schließlich inszenierte er zuletzt Remakes von Reservoir Dogs (Kaante) und U-Turn (Musafir) — nicht, weil er so viel Talent wie Quentin Tarantino, Oliver Stone oder Chan-wook Park hätte, sondern weil deren Filme eben wirklich cool und nachahmenswert sind.

John Abraham taucht relativ spät auf, hinterlässt aber mit seinem Suave-Spiel einen soliden Eindruck. Im verbalen Duell mit Dutt arbeitet er auch gut eines der Kernthemen des Films heraus: Das ad absurdum Führen von Rache. Darum offeriert das Zusammentreffen der beiden Stars einige gute Momente des Psychothrillers. Lara Dutta dagegen agiert eher weniger. Gut, dass Gupta nie so weit gehen würde wie Park: Der Hammer ist da, die berüchtigte Zahn-Szene, ein abgehackter Arm, abgetrennte Köpfe, die Schlüssel-Sexszene und ein ekelerregender Fraß. Aber beim Finale stößt selbst Guptas Mut an eine Grenze. Alles in allem ein ehenswerter, für Bollywood-Verhältnisse düsterer und desolater Streifen, der sich lohnt.

(Jean Lüdeke)

Zinda

Oldboy ist der Titel des im Jahr 2003 erschienen südkoreanischen Kinofilms des Regisseurs Park Chan-wook. Die Geschichte basiert lose auf dem gleichnamigen japanischen Manga von Garon Tsuchiya und Nobuski Minegishi.
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