Riding The Bullet

Ein Horrortrip

Als Nicht-Stephen King-Buch-Kenner ist es immer wieder amüsant zu lesen, wie sich selbsternannte Stephen King-Buch-Kenner darüber aufgeregen, wenn eine neue Verfilmung ansteht. Der Rezensent ist so zumindest unvoreingenommen, was ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist.
Mick Garris, geübter filmischer Aufbereiter diverser King-Bücher wie The Stand, Sleepwalkers oder des Shining-Mehrteilers von 1997, liefert mit Riding The Bullet eine der besseren King-Adaptionen ab. Wir erinnern uns: Bis auf das Kubrick-Meisterwerk Shining, Romeros Stark – The Dark Half, The Green Mile und Rob Reiners Stand By Me kam kaum eine neuere King-Verfilmung in unsere Kinos. Mick Garris’ erwähnter Sleepwalkers bot Anfang der 90er auch noch eine rühmliche Ausnahme. Was dieser doch erfreulich blutig und radikal. So etwas würde heute gar nicht mehr in dieser Art durchgehen.

Kunststudent Alan (Jonathan Jackson) hat einen massiven Mutterkomplex, einen Selbstmord in den Sand gesetzt und ist außerdem wieder Single. Von seinem kranken Verstand ganz zu schweigen. Das er von Todesvisionen heimgesucht wird, ist da nur logisch und für die Story durchaus von Vorteil. Normale Charaktere sind ja auch langweilig. Um seine Mutter im Krankenhaus zu besuchen, macht er sich per Anhalter auf die lange Reise in unbekanntes Territorium. Unterwegs nimmt ihn George (David Arquette) mit. Doch die Freude über die Mitfahrgelegenheit währt nur kurz. Denn George hat nichts zu verlieren. George ist tot…

Wieder gibt es viele Anspielungen auf andere Stephen King-Geschichten. David Arquettes Auto zum Beispiel. Ist das nicht Christine? Leider hat man des Öfteren das Gefühl, eine Direct-to-video-Produktion zu sehen, als einen „richtigen“ Film. Das tut dem Spaß jedoch keinen Abbruch. Trotz ein, zwei Längen unterhält Riding The Bullet, lässt einen aber mit einer Träne im Knopfloch zurück. Früher waren King-Adaptionen besser, irgendwie konsequenter.

Die DVD kommt im Schuber, ist akzeptabel mit Making of, Kommentaren und Storyboard-Vergleichen ausgestattet. Bild und Ton sind gut.

Riding The Bullet

Als Nicht-Stephen King-Buch-Kenner ist es immer wieder amüsant zu lesen, wie sich selbsternannte Stephen King-Buch-Kenner darüber aufgeregen, wenn eine neue Verfilmung ansteht.
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