Unter dem Sand

Ästhetik des Verschwindens

Das Ehepaar Marie (Charlotte Rampling) und Jean (Bruno Cremer) verbringt wie jedes Jahr den Urlaub an der Atlantikküste. Während Marie ein Nickerchen am Strand macht, geht Jean schwimmen. Doch als sie wieder erwacht, ist ihr Mann spurlos verschwunden. Auch die herbei gerufenen Polizei kann keinerlei Spuren entdecken und rätselt, ob Jean ertrunken ist, Selbstmord begangen oder sich einfach aus dem Staub gemacht hat. Auch Marie lassen diese Fragen nach ihrer Rückkehr nach Paris keine Ruhe, Nach ihrer Rückkehr nach PNach Paris zurückgekehrt, wird Marie diese Fragen nicht mehr los. Trotzdem versucht sie ihr Leben in den Griff zu bekommen, doch die Erinnerung an Jean, mit dem sie 25 Jahre verheiratet war, lässt sie nicht los. Auch eine Affäre mit Vincent bringt Marie keine Ablenkung, immer wieder sieht sie den Verschwunden deutlich vor sich, die Tagträume werden immer stärker. Schließlich erhält sie eine Nachricht aus ihrem Urlaubsort, die mit einem Schlag alle Fragen löst. Oder doch nicht?
In einfachen, kühlen Bildern erzählt der französische Star-Regisseur Francois Ozon (8 Frauen, Swimming Pool) die bewegende Geschichte einer Frau, die mit dem plötzlichen Verschwinden ihres Mannes fertig werden muss und daran zu zerbrechen droht. Virtuos spielt der Regisseur dabei mit Versatzstücken aus Psychothrillern à la Hitchcock und mysteriösen Andeutungen, in denen sich Marie (und mit ihr der Zuschauer) zu verlieren droht. Besonders sehenswert ist dabei Charlotte Rampling, deren zurückhaltendes und intensives Spiel unter die Haut geht und jede Gefühlsregung bis aufs Schmerzlichste nachvollziehbar macht. Angefangen von den Anfangsszenen, in denen Gesten, kleine Handgriffe und beiläufige Details ohne viele Worte die Nähe des Paares zueinander etablieren, über die Verzweiflung des suchenden Marie bis hin zu dem sprichwörtlich offenen Ende ist Charlotte Rampling derart authentisch und dicht in ihrem Spiel, dass der Zuschauer zunehmend verunsichert ist, ob ihre Phantasien nicht vielleicht doch der Wahrheit entsprechen – ein Gefühl, mit dem der Film nach 92 Minuten das Publikum schließlich wieder entlässt, so dass die behutsam erzählte Geschichte noch lange nachklingt.

Neben dem Film, der sowohl in der französischen Original- wie auch in der deutschen Synchronfassung auf der DVD enthalten ist, finden sich hierauf auch noch drei Kurzfilme von Francois Ozon, nämlich Mes parents un jour d’été, Les doigts dans la ventre und Photo de famille.

Unter dem Sand

Das Ehepaar Marie (Charlotte Rampling) und Jean (Bruno Cremer) verbringt wie jedes Jahr den Urlaub an der Atlantikküste. Während Marie ein Nickerchen am Strand macht, geht Jean schwimmen.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen