Aileen – Life And Death Of A Serial Killer

Die wahre Geschichte der Aileen Wuornos

Selten hat ein Kriminalfall in den USA für so viel Aufsehen gesorgt, wie der von Aileen Wuornos, die als erste Serienmörderin am 9. Oktober 2002 in Florida hingerichtet wurde. Im letzten Jahr verfilmte die Regisseurin Patty Jenkins das Leben von Aileen Wuornos unter dem Titel Monster. Der Film läuft seit wenigen Tagen erfolgreich in Deutschland, insbesondere wegen der schauspielerischen Leistung von Hauptdarstellerin Charlize Theron. Wer sich selber überzeugen will, wie sehr Theron ihre Rolle verinnerlicht hat, oder sich für den Fall Aileen Wuronos und insbesondere für den Menschen, der im vermeintlichen „Monste“ steckt interessiert, sollte sich Aileen – Life And Death Of A Serial Killer nicht entgehen lassen.
Der spektakuläre Fall Wuornos zog schon weit vor Patty Jenkins Film großes mediales Interesse auf sich. Regisseur Nick Broomfield drehte bereits 1992 einen ersten Dokumentarfilm über Aileen Wuornos (Aileen Wuornos: The Selling Of A Serial Killer). Im Jahre 2002 kehrte er mehrmals in die USA zurück, unter anderem, um als Zeuge in einem der letzen Berufungsverfahren von Aileen Wuronos als Zeuge auszusagen.

In Aileen – Life And Death Of A Serial Killer zeigt Nick Broomfield den Menschen, der hinter der Aura der Massenmörderin steckt. Broomfield macht keinen Hehl daraus, dass sein Film eine sehr subjektive Sicht auf Aileen Wuornos liefert. Seit mehr als einem Jahrzehnt begleitet der Filmemacher das Leben einer geschundenen Person. Sein Film schildert die brutale Kindheit von Aileen Wuornos, die von ihrem Vater verlassen, später von ihrer Mutter bei den Großeltern deponiert wurde, ihre inzestuöse Beziehung mit ihrem älterem Bruder, die brutalen Übergriffe ihres Großvaters und letztlich ihre Karriere als Straßedirne. Aileen – Life And Death Of A Serial Killer ist das Portrait eines Menschen, der stets nur verraten und verkauft wurde. Selbst Aileen Wuronos erster Anwalt war mehr daran interessiert, die Rechte für Interviews zu verkaufen als sie zu verteidigen. Polizisten der Sonderkommission, die sie verfolgten, verhandelten schon mit Hollywood über Filmrechte, noch bevor Wuornos überhaupt gefasst wurde. Und vor allem ist Aileen – Life And Death Of A Serial Killer ein flammendes Plädoyer gegen die Todesstrafe, auch wenn auch Regisseur Broomfield selbst davon überzeugt ist, dass Aileen Wuornos sieben Menschen tötete. Denn wer Aileen Wuornos auch nur wenige Minuten zuhört, kann kaum glauben, dass sie für zurechnungsfähig erachtet wurde und damit auch hingerichtet werden konnte.

Broomfield handwerlich solide Dokumentation geht unter die Haut und hinterlässt ein Gefühl von Ambivalenz. Kann man für eine paranoide Massenmörderin wirklich selber Mitleid empfinden? Man kann!

Aileen – Life And Death Of A Serial Killer

Selten hat ein Kriminalfall in den USA für so viel Aufsehen gesorgt, wie der von Aileen Wuornos, die als erste Serienmörderin am 9. Oktober 2002 in Florida hingerichtet wurde.
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