Montags in der Sonne - Los lunes al sol

Schnörkellos und gradlinig

Jeden Tag nimmt der arbeitslose Werftarbeiter Santa (Javier Bardem) zusammen mit ehemaligen Kollegen die Fähre über die Bucht von Vigo. Da ist Lino (José Ángel Egido), der kaum noch an eine neue Chance glaubt und doch die meiste Zeit in den Vorzimmern der Personalbüros verbringt, trotzig und nervös zwischen jugendlichen Mitbewerbern. José (Luis Tosar), mit knapp vierzig der Jüngste der Gruppe, kann sich nur schwer damit abfinden, dass seine Frau Ana mit ihrer Arbeit für das Familieneinkommen sorgt. Amador (Celso Bugallo), der immer im Naval zu finden ist, der Kneipe des früheren Kollegen Rico. Amadors Frau ist fort, bei ihrer kranken Mutter, man weiß nichts Genaues. Sergej (Serge Riaboukine), der früher Kosmonaut in der Sowjetunion war, bevor es ihn nach Vigo verschlagen hat. Und Santa selbst, der trotzige Rebell mit der großen Klappe, ein Frauenheld mit Watschelgang, rüde und herzlich, der sich weigert, das Bußgeld für die bei den Protesten gegen die Werftenschließung eingeworfene Strassenlampe zu bezahlen. Alle zusammen reihen sich ein in die Schlange auf dem Arbeitsamt, treffen sich auf ein Glas in Ricos Bar, reden von damals und von heute, vom Leben, wie es ist, wie es wird, wie es hätte sein können.

Was sich vielleicht anhört wie ein Betroffenheitsdrama, wird vom spanischen Regisseur Fernando León de Aranoas mit grosser Leichtigkeit und Liebe inszeniert. Virtuos wechselt der Film zwischen Dramatik und Humor. Bewundernswert ist die Darstellung der Auswirkung der Arbeitslosigkeit auf die Darsteller — schwankend zwischen Selbstaufgabe und Selbstironie. Vollkommen ohne Pathos oder moralisierende Fingerzeige bietet dieser Film unterhaltendes Kino vor einem ernsten Hintergrund.

Montags in der Sonne - Los lunes al sol

Jeden Tag nimmt der arbeitslose Werftarbeiter Santa (Javier Bardem) zusammen mit ehemaligen Kollegen die Fähre über die Bucht von Vigo.

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