Der schönste Tag in meinem Leben – Il piu bel giorno della mia vita (2002)

Familienbande

Die kleine Chiara ist aufgeregt, denn für sie steht der schönste Tag in ihrem bisherigen Leben vor der Tür – die Feier der Erstkommunion. Doch hinter der Fassade einer glücklichen italienischen Großfamilie rund um die Großmutter Irene (Virna Lisi) verbergen sich kleine Lebensdramen, um die Chiara nicht weiß, sie aber sehr wohl wahrnimmt.

Da sind zunächst ihre eigenen Eltern Rita (Sandra Ceccarelli) und ihr Mann Carlo (Marco Baliani), die das perfekte Paar zu sein scheinen und die ein nahezu perfektes Eheglück nebst zwei reizenden Töchtern zelebrieren. Doch der schöne Schein trügt, die Beziehung der Eltern ist seit langem bereits erkaltet. Und Rita wird zudem von ihrer Jugendliebe, dem Arzt Davide (Jean-Hugues Anglade) umworben. Auch Chiaras Tanta Sara (Margherita Buy) leidet unter emotionalen Defiziten, ihr gesamtes Denken und Handeln fokussiert sich auf ihren Sohn Marco und sie lebt in ständiger Furcht, dass ihrem Ein und Alles etwas zustoßen könnte. Eines Nachts schließlich klingelt das Telefon und Sara kommt mit einem Fremden ins Gespräch, der ihre verschüttet geglaubten Gefühle erweckt. Doch ist das Glück auch von Dauer oder erweist es sich als Illusion? Claudio, der Jüngste der drei Geschwister, versucht beruflich in die Fußstapfen seines verstorbenen Vaters, einen allseits geschätzten Rechtsanwaltes zu treten. Doch er muss erkennen, dass er seine Homosexualität und die Liebe zu seinem Freund Luca (Marco Quaglia) nicht länger vor der Familie verbergen kann.

Und selbst die resolute und über allem stehende Patronin der Familie Irene lebt in ihrem schönen Haus wie eine Gefangene der eigenen Erinnerungen. Als schließlich – anscheinend ausgelöst durch ein Bild der kleinen Chiara – just an dem großen Festtag der kleinen Chiara die Wahrheit über das Seelenleben der einzelnen Familienmitglieder ans Licht kommt, muss sich auch das Oberhaupt der Familie eingestehen, dass in ihrem Leben nicht alles eitel Sonnenschein war.

Voller Zärtlichkeit und Wärme wirft die Regisseurin Cristina Comecini, Tochter des bekannten Filmemachers Luigi Comencini, einen behutsamen und verständnisvollen Blick auf eine typische italienische Großfamilie, die voller Fehler, Schwächen und uneingestandener Begierden und trotzdem – oder gerade deswegen – unglaublich sympathisch ist. Trotz mancher Vorhersehbarkeiten ein Familienfilm, der ans Herz geht.

Der schönste Tag in meinem Leben – Il piu bel giorno della mia vita (2002)

Die kleine Chiara ist aufgeregt, denn für sie steht der schönste Tag in ihrem bisherigen Leben vor der Tür – die Feier der Erstkommunion.

  • Trailer
  • Bilder

Meinungen