Nathalie

Lasst uns über Sex reden

Die Geschichte zweier Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Catherine (Fanny Ardant), bürgerlich, kultiviert aber auch desillusioniert, trifft auf Marlene (Emmanuelle Béart), blondes Vamp und schöne Hure in einer Animierbar. Die elegante Catherine steckt in einer unglücklichen Beziehung zu ihrem Ehemann Bernard (Gérard Depardieu), der sich nicht scheut, in anderen Frauen sein Glück zu suchen.

Statt jedoch mit Hysterie oder gar Scheidung zu reagieren, bleibt Catherine kühl und kontrolliert. Was nur findet er an diesen Frauen, was sind seine (sexuellen) Geheimnisse – Fragen, die sie sich zu stellen scheint und mit denen sich Catherine nun indirekt an Marlene wendet. Catherines Auftrag: Marlene soll mit Bernard schlafen und anschließend jedes noch so pikante, intime Detail berichten. Marlene wird zu Nathalie, die von nun viel über Bernard zu erzählen weiß …

Nathalie ist ein sehr französischer Frauenfilm, der eine Dreiecksbeziehung zum Thema hat und mit teilweise masochistischen und bisexuellen Motiven spielt. Die erotische Kraft findet dabei maßgeblich über die Sprache statt, Sex wird nicht explizit gezeigt und soll eher in der Fantasie des Betrachters entstehen. Trotz immer intensiver werdender Gespräche zwischen den Frauen, die die Krise von Catherine zusehends verdeutlichen und eine teilweise bedrückende Stimmung hinterlassen, bleibt die Teilnahme des Zuschauers an der Szenerie doch eher betrachtend als teilnehmend. Besonders das eher ungewöhnliche Verhalten von Catherine (von dem man sich fragen muss, warum sie sich so und nicht anders verhält) macht den Film zur tendenziellen „Privatsache“, an der voyeuristische Kinobesucher allerdings durchaus ihren Gefallen finden könnten.

Fazit: Nathalie ist eine sehr persönliche Geschichte, untermalt mit fortwährenden Dialogen, etlichen Zigaretten und vielen Drinks. Ein Film, der durch seine sehr guten und variantenreichen darstellerischen Leistungen besticht und zwischenzeitlich Gefühle von Einsamkeit und Momente der Enge hautnah darstellt — allerdings auch eine gewisse Distanziertheit beim „normalen“ Zuschauer hervorrufen dürfte.

Nathalie

Die Geschichte zweier Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Catherine, bürgerlich, kultiviert aber auch desillusioniert, trifft auf Marlene, blondes Vamp und schöne Hure in einer Animierbar.

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