Die Brautjungfer

Chabrols neuster Streich

Claude Chabrol, der französische Meister der Abgründe hinter der Fassade der Wohlanständigkeit und Gutbürgerlichkeit holt zu einer neuen Attacke auf die ganz normalen Menschen aus.

Der 25jährige Philippe (Benoit Magimel) verliebt sich auf der Hochzeit seiner jüngeren Schwester in eine der Brautjungfern. Die junge Senta (Laura Smet, die Tochter übrigens von Schauspielerin Nathalie Baye und Rockstar Johnny Hallyday) ist schön, verführerisch, ein wenig versponnen und sehr geheimnisvoll, sie erzählt bizarre Geschichten und verkriecht sich in eine Scheinwelt. Nichtsdestotrotz verfällt Philippe ihr mit Haut und Haar. Kaum spürbar driftet das Verhältnis immer weiter ab und bekommt einen hässlichen Zug: Während er versucht, weiterhin im Beruf seinen Mann zu stehen, verliert er sich immer mehr in dieser absoluten Beziehung, gerät immer tiefer in den Sog von Sexualität und Sinnlichkeit.

Und eines Tages platzt schließlich die Bombe, denn Senta fordert von ihrem Liebhaber den ultimativen Liebesbeweis: er soll für sie einen Mord begehen. Doch es geht ihr keineswegs darum, einen bestimmten Menschen um die Ecke bringen zu lassen, allein die Tat zählt. Philippe gerät in eine Zwickmühle, einen Bettler, der tot aufgefunden wird, präsentiert er als seinen „Liebesbeweis“. Und nun schreitet auch Senta zur Tat, immer mehr verstricken sich die beiden in einen Taumel aus Leidenschaft, Besessenheit und Tod, aus der „amour fou“ wird eine „liaison dangereuse“.

Es ist durch und durch typisch für Chabrol, wie sich das Böse klammheimlich seinen Weg in das ganz normale Leben bahnt und immer mehr zur alles beherrschenden Kraft wird, die sämtliche Schranken und Hemmungen erbarmungslos niederreißt. Und nicht von ungefähr erinnert der Film an andere Werke Chabrols wie etwa Biester, denn zum zweiten Mal ist es nach diesem Film ein Buch von Ruth Rendell, das er hier adaptiert. Nichts wirklich Neues also vom Altmeister des gepflegten Suspense, doch das in gewohnter Meisterschaft.

Die Brautjungfer

Claude Chabrol, der französische Meister der Abgründe hinter der Fassade der Wohlanständigkeit und Gutbürgerlichkeit holt zu einer neuen Attacke auf die ganz normalen Menschen aus.

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Meinungen

· 20.04.2005

Nichts gegen diesen Film, aber Chabrol war schon mal besser und bissiger. Dem Film fehlt es an der Leidenschaft, er wirkt so routiniert gemacht, aber ohne die lakonische Ironie, die Chabrol so oft auszeichnet.

Gerhard · 04.03.2005

Nichts gegen diesen Film, aber Chabrol war schon mal besser und bissiger. Dem Film fehlt es an der Leidenschaft, er wirkt so routiniert gemacht, aber ohne die lakonische Ironie, die Chabrol so oft auszeichnet.

· 20.04.2005

Nichts gegen diesen Film, aber Chabrol war schon mal besser und bissiger. Dem Film fehlt es an der Leidenschaft, er wirkt so routiniert gemacht, aber ohne die lakonische Ironie, die Chabrol so oft auszeichnet.

Gerhard · 04.03.2005

Nichts gegen diesen Film, aber Chabrol war schon mal besser und bissiger. Dem Film fehlt es an der Leidenschaft, er wirkt so routiniert gemacht, aber ohne die lakonische Ironie, die Chabrol so oft auszeichnet.