Der Große Diktator (1940)

Lachen ist ein Stärkungsmittel

Es gibt sie immer mal wieder, diese magischen Bilder, die das Kino zu einem solch großartigen Erlebnis ungeahnter Intensität machen können. Wer erinnert sich nicht an Scarlett O’Hara in Vom Winde verweht auf dem Balkon ihrer zerstörten Südstaatenplantage, die Arme weit ausgesteckt und ihren Zorn und Widerstand in die Welt hinausschreiend? „Nie mehr arm!“ Oder an den Blick zwischen Humphrey Bogart und Ingrid Bergman in Casablanca?

Zu den ganz großen historischen Kinomomenten gehört sicherlich auch Charlie Chaplins Der Große Diktator und hier vor allem die Szene, in der der Diktator Adenoid Hynkel, gespielt von Charlie Chaplin selbst, mit der Weltkugel tanzt. Zärtlich blickt Hynkel auf den riesigen Globus, streichelt begehrenswerte Länder, Regionen und Rohstoffgebiete, bevor er die Kugel aufnimmt und einen grotesken Tanz mit ihr aufführt, der damit endet, dass der Globus, so wie die nationalsozialistischen Träume von einer Weltherrschaft, platzt.

Als Chaplin 1938 mit den Arbeiten zu Der Große Diktator begann, stieß er auf einigen Widerstand. Nicht wenige Amerikaner standen dem NS-Regime positiv gegenüber oder vertraten isolationistische Positionen. Ein Film, der sich über das Staatsoberhaupt eines anderen Landes lustig machte, passte da nicht in das Konzept. Als Der Große Diktator schließlich in Europa uraufgeführt wurde, tobte bereits der 2. Weltkrieg. Am 16. Dezember 1940 wird der Film, auf dem Höhepunkt der deutschen Bombenangriffe auf England, in London erstmals aufgeführt. Die britische Zeitung New Statesman schrieb: „Die beste Ermutigung, die man uns geben konnte“. Bei seiner eigentlichen Premiere am 15. Oktober 1940 in New York waren die Reaktionen des Publikums noch gemischt gewesen. Kritiker monierten, dass der Film den Ereignissen in Europa nicht angemessen sei. Auch Chaplin urteilte später, dass er den Film so nicht gedreht hätte, wenn er sich des vollen Schreckens der NS-Herrschaft bewusst gewesen wäre.

Die Verwechslungsgeschichte über den kleinen Friseur und den irren Diktator nimmt heute den ihr gebührenden Platz in der Geschichte des Kinos ein, als einer der bedeutendsten Filme gegen den Faschismus. Um Charlie Chaplin zu zitieren: „Was das Komische an Hitler betrifft, möchte ich nur sagen, dass es, wenn wir nicht ab und zu über Hitler lachen können, noch viel schlechter um uns bestellt ist als wir glauben. Es ist gesund zu lachen, auch über die dunkelsten Dinge des Lebens, sogar über den Tod. Lachen ist ein Stärkungsmittel, Lachen erleichtert; Lachen ist eine Atempause, die es ermöglicht, den Schmerz auszuhalten.“

Unbedingt ansehen!

Der Große Diktator (1940)

Es gibt sie immer mal wieder, diese magischen Bilder, die das Kino zu einem solch großartigen Erlebnis ungeahnter Intensität machen können. Wer erinnert sich nicht an Scarlett O’Hara in „Vom Winde verweht“ auf dem Balkon ihrer zerstörten Südstaatenplantage, die Arme weit ausgesteckt und ihren Zorn und Widerstand in die Welt hinausschreiend? „Nie mehr arm!“ Oder an den Blick zwischen Humphrey Bogart und Ingrid Bergman in „Casablanca“?

  • Trailer
  • Bilder

Meinungen