Kontroll (2003)

Die alltägliche Hölle des ÖPNV

Bulcsú (Sándor Csány) ist Fahrkartenkontrolleur, tief unten in den Eingeweiden der Stadt Budapest, dort wo die U-Bahnen verkehren. Einer der härtesten Jobs in der Stadt, und deshalb ist es auch ein ganz besonderes Trüppchen, das neben Bulcsú den Dienst unter Tage versieht. Da ist zum einen der „Professor“ (Zoltán Mucsi), der bereits seit 30 Jahren kontrolliert, sein Nachschlagewerk „Dienstvorschrift und Moral“ gehört zur Pflichtlektüre für jeden jungen Kontrolleur. Tibi (Zsolt Nagy) hingegen ist neu dabei, eigentlich sollte er Metzger werden, doch er erträgt den Anblick von Fleisch und Blut nicht, so dass er froh ist, den Job ergattert zu haben. Für Lecsó (Sándor Bádar) hingegen ist es bereits der fünfte Job, aus allen anderen Arbeitsverhältnissen flog er wegen seiner schmuddeligen Erscheinung, doch das stört hier unten niemanden. Und Muki (Csaba Pindroch), der fünfte im Bunde, wollte eigentlich Polizist werden, doch nachdem er einige Male durch die Eignungsprüfung rasselte, ist er froh, wenigstens hier etwas tun zu können.

Gelegenheit, mal so richtig aufzuräumen, gibt es im Untergrund Budapests wahrlich genug: Denn neben den alltäglichen Pöbeleien gegen die Fahrkartenkontrolleure sind da die anderen Kontrolltrupps, mit denen ein heftiger Konkurrenzkampf tobt. Außerdem versuchen die wackeren Hüter von Recht und Ordnung seit langem schon, Bootsie, den flinksten Schwarzfahrer der Stadt zu erwischen. Außerdem hat Bulcsú eine hübsche junge Frau in einem Bärenkostüm entdeckt, deren Herz er gern erobern möchte. Und als ob das nicht schon genug wäre, gibt es zu guter Letzt noch einen geheimnisvollen Mörder, der ein ums andere Mal unschuldige Passagiere auf den Bahnhöfen vor die einfahrenden Züge schubst und der schließlich sogar das Leben von Bulcsú bedroht.

Der in den USA aufgewachsene Regisseur Nimród Antal erzählt in seinem schwarzhumorigen Parforce-Ritt durch den Budapester Untergrund nicht nur von brummeligen Fahrkartenkontrolleuren, gewitzten Schwarzfahrern und allerlei anderen äußerst merkwürdigen Gestalten, sondern auch von einem Kampf der Outcasts gegen die Widrigkeiten der Welt. Das könnte bei anderen Filmemachern recht belanglos oder gar platt daherkommen, Antal gelingt es allerdings, seinen kruden Mix aus Sozialsatire, Thriller, Liebesfilm und Popmärchen so gekonnt zu servieren, dass der Film allemal einen Besuch lohnt. Das fanden wohl auch Antals Landsleute, denn Kontroll war dort im Jahr 2003 der Hit an den Kinokassen. Außerdem vertritt Kontroll bei der diesjährigen Oscar-Verleihung die Farben Ungarns in der Kategorie „Bester ausländischer Film“. Und wer weiß: Vielleicht gelingt Antal damit ja auch im Ausland ein Überraschungserfolg. Auf jeden Fall sieht man nach diesem Film den ÖPNV mit anderen Augen, das ist zumindest garantiert.

Kontroll (2003)

Bulcsú (Sándor Csány) ist Fahrkartenkontrolleur, tief unten in den Eingeweiden der Stadt Budapest, dort wo die U-Bahnen verkehren.

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Meinungen

Thomas · 25.02.2005

Teils ziemlich lustig, dann aber wieder tiefgehend und nachdenklich stimmend. Aber durchweg spannend. Sollte man gesehen haben!

Ekki · 19.02.2005

Brillianter Film, der in eine besondere Welt taucht, in der man locker länger verweilen könnte als *nur* 111 Minuten.

Kinomacher · 13.02.2005

das ist eine ehrenwerte meinung, aber was hat sie mit Kontroll zu tun?

Eva Koenig · 13.02.2005

Sollten viel mehr Bollywoodfilme gezeigt werden.......

Thomas · 25.02.2005

Teils ziemlich lustig, dann aber wieder tiefgehend und nachdenklich stimmend. Aber durchweg spannend. Sollte man gesehen haben!

Ekki · 19.02.2005

Brillianter Film, der in eine besondere Welt taucht, in der man locker länger verweilen könnte als *nur* 111 Minuten.

Kinomacher · 13.02.2005

das ist eine ehrenwerte meinung, aber was hat sie mit Kontroll zu tun?

Eva Koenig · 13.02.2005

Sollten viel mehr Bollywoodfilme gezeigt werden.......