Gattaca (1997)

Freitag, 25.11. 2005, Pro 7, 20:15 Uhr

Guanin-Adenin-Tymin-Tymin-Adenin-Cytosin-Adenin, abgekürzt GATTACA, ist eine zufällige Reihung der Nukleinsäuren, die die DNS eines Menschen zusammensetzen. In der nahen Zukunft, in der der gleichnamige Thriller von Andrew Niccol spielt, sind die Gene das Alles entscheidende Merkmal, von dem die Zukunft und die Aussichten eines Menschen abhängen, weshalb Kinder vor ihrer Zeugung genetisch manipuliert werden, um „Unfälle“ der Natur weitgehend auszuschließen. Vincent (Ethan Hawke) ist auf natürlichem Wege gezeugt worden und hat auf Grund eines genetischen Defekts und eines damit verbundenen Herzleidens eine Lebenserwartung von maximal 30 Jahren. Deshalb ist auch bereits seit seiner Geburt klar, dass er es niemals zu etwas bringen wird, denn in einer gendarwinistischen Gesellschaft zählt er zu den Schwachen. Doch Vincent hat einen Traum, er will Astronaut werden, und so eignet er sich das genetischen Material von Jerome (Jude Law) an, der zwar die besten genetischen Anlagen hat, doch im Rollstuhl sitzt. Fortan ist Vincents Leben nach der alles entscheidenden Täuschung davon bestimmt, seine wahre Identität zu verschleiern und in dem Ausbildungszentrum und Weltraumbahnhof Gattaca nur nicht aufzufallen, um so endlich seinem Ziel nahe zu kommen. Als in Gattaca ein Mord geschieht, muss sich Vincent noch mehr in Acht nehmen, denn jede Zurücklassung seines genetischen Materials kann ihn als biologischen Paria enttarnen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt…

Regisseur Andrew Niccol, der zuvor als Drehbuchautor von The Truman Show spektakulär in Erscheinung trat, liefert mit Gattaca einen beängstigenden, kühl-eleganten Thriller über die möglichen Auswüchse eines genetischen Faschismus ab, wie ihn sich biologische Machbarkeitsfanatiker vielleicht durchaus erträumen mögen. Denn in der Zukunft, so die Grundhypothese des Films, sind es nicht mehr behauptete Rassenmerkmale, die über die Stellung eines Menschen entscheiden, sondern seine genetischen Qualitäten, die mittels ausgefeilter Analyse-Methoden schnell festgestellt und mittels In-Vitro-Fertilisation je nach Bedarf manipuliert werden können. Verpackt im Gewande eines SciFi-Thrillers räsoniert der Film über die Kraft des Willens, die den Menschen, in diesem Falle Vincent, sich gegen alle Widrigkeiten und Launen der biologischen Natur erheben lässt und über die Frage, was den wert und die Identität eines Menschen eigentlich ausmacht.

Einziges wirkliches Manko des Films: Die pathetisch-dräuende Musik des einstmaligen Greenaway-Hauskomponisten Michael Nyman, der hier arg an der Grenze zu Kitsch komponiert hat, was aber als Kontrapunkt zur bewusst kalten und sterilen Inszenierung gerade noch durchgehen mag. Ansonsten ist Gattaca ein beängstigender und in Ansätzen philosophischer Film über eine Zukunft, wie sie hoffentlich niemals Wirklichkeit werden wird.

Gattaca (1997)

Guanin-Adenin-Tymin-Tymin-Adenin-Cytosin-Adenin, abgekürzt GATTACA, ist eine zufällige Reihung der Nukleinsäuren, die die DNS eines Menschen zusammensetzen.

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Meinungen

Kamikaze · 29.03.2006

Hammergeiler Film. Einen Dank an die öko-fundamentalistische Kriegspartei (DIE GRÜNEN) für 7 Jahre Aufbau eines Überwachungsstaates!