Urmel aus dem Eis

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Das putzige Ur-Viech als animierter Held

Wer seinen Kindern aus Max Kruses wunderschöner Geschichte von der Insel Titiwu, ihren liebenswerten menschlichen und tierischen Bewohnern und dem kleinen Eiszeit-Findling Urmel vorliest, wird einige Sprach-Akrobatik aufbieten müssen. Denn die kuriosen Tiere, die dort bei Professor Tibatong sprechen lernen, weisen allesamt eine ganz eigene Unebenheit in der Aussprache auf, die einem Vorleser ebenso viel Mühe bereitet wie den kleinen Zuhörern gewaltiges Vergnügen. Nun kommt die berühmte Erzählung Urmel aus dem Eis als Animationsfilm in die Kinos, und eine ganze Riege deutscher Komödianten leiht den charmanten Figuren ihre Stimme.
Recht friedlich und geregelt verläuft das Leben auf der kleinen Vulkaninsel Titiwu, auf welcher der Universalgelehrte, Eigenbrötler und Hobby-Zoologe Professor Habakuk Tibatong (Wigald Boning) mit seinem Adoptivsohn Tim Tintenklecks (Kevin Ianotta) und seiner Haushälterin Wutz (Anke Engelke), einer energischen Schweinedame, zusammenlebt. Habakuk hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Tieren der Insel die menschliche Sprache beizubringen, und so gehören der melancholische See-Elefant Seelefant (Wolfgang Völz), der ungeschickte Schuhschnabel Schusch (Oliver Pocher), der umtriebige Pinguin Ping (Stefan Krause) und der philosophische Waran Wawa (Frank Schaff) zu seinen Schülern. Eines Tages beschert ihnen ein Eisberg, der vor die Insel treibt, ein gefrorenes Ei aus der Urzeit, das die kleine Gemeinschaft mit viel Sorgfalt ausbrütet und dem schließlich Urmel entschlüpft, ein seltsames grünes Tier aus vergangenen Tagen, so tollpatschig wie liebenswert, dessen Existenz die Idylle im Ozean durch einige Turbulenzen erschüttert …

Urmel aus dem Eis ist die populärste Geschichte des Autors Max Kruse, des Sohns der berühmten Puppen-Designerin Käthe Kruse, die in elf Bänden Millionen-Auflagen erreichte, von der Augsburger Puppenkiste aufgeführt wurde, die Vorlage zu einem Musical und einer Fernsehserie bot sowie in einigen Versionen als Hörspiel, Video und DVD zu haben ist – und nun auch als Kinofilm in modernster CGI-Technik erneut auflebt. Die Regisseure und Produzenten Reinhard Klooss und Holger Tappe haben sich gemeinsam mit ihrem Team aus 65 künstlerischen und technischen Spezialisten über drei Jahre hinweg mit akribischem Perfektionismus bemüht, den ganz besonderen Charme und die Eigenwilligkeit des Ende der 1960er Jahre erschienenen Kinderbuchs zu erhalten und allenfalls behutsam zu modernisieren. So gestalten sich die Charaktere ein wenig frecher und es gibt Tanzeinlagen nach eingängigen Rhythmen wie „We Are Family“ von Sister Sledge, wobei die musikalische Gestaltung bei James Michael Dooley lag und vom erfolgreichen Filmmusik-Komponisten Hans Zimmer produziert wurde.

Offensichtlich ist es ein beliebter und sicherlich auch Gewinn bringender Trend, eine alte, bekannte Kindergeschichte aufwändig und mit attraktiven Details wie populären Akteuren oder Stimmen ausgestattet in den Kinosälen erneut aufleben zu lassen, wofür Filme wie Hui Buh – Das Schlossgespenst und auch Urmel aus dem Eis stehen. Nichtsdestotrotz bleibt die bezaubernde Geschichte vom kleinen, grünen Dinosaurier und den Bewohnern der Insel Titiwu ein Stoff von großer Anziehungskraft, der als technisch ausgereifter Animationsfilm neben Kindern und nostalgischen Eltern, die unweigerlich an ihre Kindheit erinnert werden, auch Comedy-Fans begeistern wird, zumal die Handlung sowie die Dialoge und vor allem der sprachliche Witz eng an das Original von Max Kruse angelehnt sind.

Urmel aus dem Eis

Wer seinen Kindern aus Max Kruses wunderschöner Geschichte von der Insel Titiwu, ihren liebenswerten menschlichen und tierischen Bewohnern und dem kleinen Eiszeit-Findling Urmel vorliest, wird einige Sprach-Akrobatik aufbieten müssen.
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Meinungen

· 12.10.2006

WUNDERSCHÖNER FILM

· 29.08.2006

Sehr suesse Szenen (das Ausbrueten des Eis!!!). Unglaublich tolle Bilder, technisch hochrangigst.

· 21.08.2006

Der Film so geilllllllllllllllllll

· 09.08.2006

Ganz hübschanzuschauen für die Kleinen. Aber mein Herz schlägt immer noch für das Original, wenns das denn ist, der Augsburger Puppenkisten. Das waren noch Zeiten!

· 08.08.2006

Super Film . Für Kinder , Omas, Opas, Mamas, Papas etc.
Einfach nett anzuschauen.