Königreich Arktis

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

We are family...

Wenn ein Ehepaar 15 Jahre damit verbringt, an einem Traum zu arbeiten, dann zeugt das von Mut, Entschlossenheit und einem gemeinsamen Ziel, das alleine schon beachtlich genug ist. Im Falle von Adam Ravetch und Sarah Robertson ist das Ziel jahrelanger Bemühungen demnächst auf den deutschen Kinoleinwänden zu bewundern. Und das Ergebnis kann sich wahrhaft sehen lassen, denn Königreich Arktis / Arctic Tale — Call Of The North ist eine bildgewaltige Dokumentation des Lebens von Walrossen und Eisbären in den unwirtlichen Weiten der kanadischen Arktis, die den beiden nordpolaren Sympathieträgern so nahe kommt wie kaum ein Film je zuvor. Immer wieder unternahmen die beiden Filmemacher mit dem National Geographic Natural History Unit ausgedehnte Reisen an den Polarkreis und konnten so im Laufe der Jahre mehr als 800 Stunden Filmmaterial zusammentragen, das unter extremsten Bedingungen gedreht und gleichsam der arktischen Kälte abgetrotzt wurde.
Im Mittelpunkt des Filmes, der vor allem für kleinere Zuschauer von großem Interesse sein dürfte, stehen das Eisbärmädchen Nanu und das Walrossmädchen Seela, die sozusagen die Helden und Erzähler des märchenhaft gestalteten Filmes sind. Eisbären gelten allgemein als Einzelgänger, während Walrosse in größeren Familienverbünden zusammenleben. Doch was die beide eint, sind die harten Lebensbedingungen, denen sie unterworfen sind. Und so beginnt schon bald der Kampf ums Überleben, bis auch Nanu und Seela zu voller Größe ausgewachsen sind und selbst Kinder bekommen werden…

Trotz des erzählerischen Kunstgriffs wirkt der liebevoll editierte Film niemals kitschig und allenfalls an wenigen Stellen überkonstruiert – was den jungen Besuchern aber nicht allzu sehr auffallen dürfte. Ebenso wenig spart der Film mit Szenen, die durchaus auch die Härten und Grausamkeiten des Überlebenskampfes zeigen. Doch das geschieht ebenso beiläufig und unaufdringlich wie die Hinweise auf die Auswirkungen des rasch voranschreitenden Klimawandels, der die Tage gezählt erscheinen lässt, die der Arktis noch bis zum endgültigen Kollaps drohen. Was wir verlieren, wenn wir nicht bald handeln, das führt dieser Film unter anderem eindrucksvoll vor.

Königreich Arktis

Wenn ein Ehepaar 15 Jahre damit verbringt, an einem Traum zu arbeiten, dann zeugt das von Mut, Entschlossenheit und einem gemeinsamen Ziel, das alleine schon beachtlich genug ist.
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