Der Duft der Frauen

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Donnerstag, 12.06.2008, 3sat, 22:25 Uhr

Der junge Adjutant Giovanni (Alessandro Momo) wird damit beauftragt, den verbitterten ehemaligen Offizier Fausto (Vittorio Gassman) auf einer Reise zu begleiten, die die beiden nach Neapel führt. Fausto, der vor sieben Jahren beim Hantieren mit einer Bombe sein Augenlicht verlor, hat sich gegenüber seiner Umwelt abgeschottet und begegnet seinen Mitmenschen nur noch mit Zynismus und kaum verhohlener Aggressivität, was die Reise, deren Zweck sich Giovanni nicht erschließt, nicht gerade einfach macht für den jungen Soldaten. Doch der eitle Fausto verfügt auch über erstaunliche Talente: Allein an ihrem Duft kann er Frauen beschreiben, sie einschätzen und trifft damit immer wieder ins Schwarze – was aber nicht bedeutet, dass er sonderlich zuvorkommend mit ihnen umgeht. Insbesondere Sara (Agostina Belli), die ihn seit vielen Jahren liebt, muss stets aufs Neue erfahren, wie schmerzlich und verletzend seine fortwährenden Zurückweisungen sind. Als Fausto und Giovanni nach einer turbulenten Reise endlich in Neapel ankommen, treffen sie dort auf den ebenfalls blinden Vincenzo (Torindo Bernardi), den Fausto schon seit langem zu kennen scheint. Und nun offenbart sich endlich der Zweck der Reise, die beiden blinden Soldaten haben nämlich beschlossen, ihrem Leben gemeinsam ein Ende zu setzen. Wird es Sara gelingen, ihren Geliebten von seiner Tat abzubringen?
Wem dieser Film übrigens bekannt vorkommt, obwohl er ihn noch nie gesehen hat, der dürfte vermutlich das Hollywood-Remake Der Duft der Frauen / Scent of a Woman (Regie: Martin Brest, USA 1992) mit Al Pacino in der Hauptrolle gesehen haben. Das Original stammt von Dino Risi, der als einer der populärsten Regisseure des italienischen Nachkriegskinos gilt, die Romanvorlage zu diesem tragikomischen Film lieferte Giovanni Arpino. Profumo di Donna gilt als Paradebeispiel einer filmischen Umsetzung des „Drama Giocoso“, einer Erzählform aus der Oper, in der ein ernstes Thema auf heitere und leichte Weise erzählt wird.

Vittorio Gassman erhielt für seine Darstellung des Fausto bei den Filmfestspielen von Cannes die Auszeichnung als bester Darsteller, außerdem war Profumo di Donna für zwei Oscars nominiert, und zwar in den Kategorien „Bestes adaptiertes Drehbuch“ und „Bester nicht-englischsprachiger Film“.

Der Duft der Frauen

Der junge Adjutant Giovanni (Alessandro Momo) wird damit beauftragt, den verbitterten ehemaligen Offizier Fausto (Vittorio Gassman) auf einer Reise zu begleiten, die die beiden nach Neapel führt.
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Meinungen

· 13.06.2008

streckenweise zäh, da
das Verhalten des Blinden
stereotyp schwankt zw.Aggression und Jovialität