Das Sandmännchen – Abenteuer im Traumland

Eine Filmkritik von Peter Gutting

Held wider Willen

Man sieht es ihm nicht an. Aber seit letztem Jahr gehört auch das Sandmännchen zur Generation 50 plus. Höchste Zeit, über einen Karrieresprung nachzudenken – vom Serienhelden zum Filmstar. Weil das Sandmännchen Millionen von Kindern in den Schlaf gewiegt hat, dürfte ihm auch auf der großen Leinwand reger Zuspruch gewiss sein. Und zwar völlig verdient: Die Kombination aus Real- und Trickfilm ist charmant gemacht: lustig, aber mit Hintersinn, bedächtig, aber nicht einschläfernd.
Eigentlich ist das Sandmännchen ja eine alterslose Figur – der graue Bart legt seine Lebensjahre ebenso wenig fest wie das glatte Kindergesicht. Und so taten die Regisseure Sinem Sakaoglu und Jesper Möller gut daran, es bei dieser Zeitlosigkeit zu belassen und die Optik und das Tempo des Films nicht allzu sehr modernen Trends anzupassen. Klar, es gibt Computereffekte, aber es kamen auch traditionelle Puppentechnik und klassischer Zeichentrick zum Einsatz. Gemeinsam mit der von Schauspielern gestalteten Rahmenhandlung hat die Produktion viele Elemente harmonisch miteinander verschmolzen.

Im Zentrum von Das Sandmännchen – Abenteuer im Traumland steht der sechsjährige Miko (Bruno Renne). Der Junge möchte am liebsten so sein wie sein Großvater, der berühmte Kapitän Scheerbart: furchtlos und jedem Sturm gewachsen. Aber Miko hat mit allerlei Ängsten zu kämpfen und kann leider nicht schwimmen. Da besucht ihn eines Tages das Traumschaf Nepomuk. Das kommt schnurstracks aus dem Traumland, wo das Sandmännchen (gesprochen von Volker Lechtenbrink) in großer Not ist. Der böse Wirbelsturm Habumar hat ihm den Traumsand geklaut. Das bringt die ganze Menschheit in Gefahr. Statt süßer Träume nur noch Alpträume? Ein Retter ist gefragt. Alle glauben, dass Miko helfen kann. Nur Miko nicht.

Im Traumland treffen sich also drei sehr kindgerechte Identifikationsfiguren. Zum Liebling des Kinder-Publikums bei der Welturaufführung des Films auf dem 17. Internationalen Trickfilm-Festival in Stuttgart avancierte Nepomuk, das hoffnungslos eigensinnig-freche Außenseiter-Schaf. Aber auch Miko ist ein Held wider willen, wie ihn die Kleinen mögen: ein bisschen schüchtern und verzagt, aber am Ende viel mutiger als er dachte. Und natürlich mögen alle das Sandmännchen mit seiner weisen, gütigen Art. Selbstverständlich kommen dem Film die Abenteuer-Elemente zugute, schließlich möchte er – anders als die tägliche Vorabendsendung – niemanden müde machen. Aber es passt sehr gut zu der Figur des Sandmännchens, dass da im Hintergrund ein oder zwei Lebensweisheiten durchs Traumland schweben: über das Wesen der Angst und wie man am besten mit ihr klarkommt.

So überzeugt Das Sandmännchen – Abenteuer im Traumland durch eine unterhaltsame Geschichte, die ein wichtiges Thema aufgreift. Und es kommt der Nostalgie entgegen, dass ein paar prominente Figuren der deutschen TV- und Popgeschichte dem Sandmännchen unter die Arme greifen: Volker Lechtenbrink, der der Titelfigur seine Stimme leiht, und Ilja Richter, der Mikos Vater spielt und den Habumar spricht. Als I-Tüpfelchen gibt’s dann im Abspann noch das Lied „Dein Traum ist wahr“, gesungen von Anke Engelke.

Das Sandmännchen – Abenteuer im Traumland

Man sieht es ihm nicht an. Aber seit letztem Jahr gehört auch das Sandmännchen zur Generation 50 plus. Höchste Zeit, über einen Karrieresprung nachzudenken – vom Serienhelden zum Filmstar. Weil das Sandmännchen Millionen von Kindern in den Schlaf gewiegt hat, dürfte ihm auch auf der großen Leinwand reger Zuspruch gewiss sein.
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Meinungen

martina Thielmann · 08.11.2010

Endlich mal ein Film,der einfach nur toll ist und der für die Kinder im Vorschulalter keine Überforderung an Reizen und Eindrücken darstellt, die sie gar nicht verarbeiten können!!! Die Figuren sind in erster Linie liebenswert, selbst der "schröckliche" Alptraum Habumar sorgt nur für Spannung, nicht aber für schlaflose Nächte von Kindern und damit für uns Eltern. "Oskarverdächtig für die beste Nebenrolle" ist bestimmt das Spezialschaf 007, Nepomuk, das den "Helden" durch traumhaft gestaltete Landschaften begleitet. Unsere Kinder hatten viel Spaß und gingen bei allen Abenteuern begeistert mit. Aber auch für uns Erwachsene war es kurzweilig und unterhaltsam. Auch wenn es nicht unser "Westsandmännchen" war ("Nun liebe Kinder. gebt fein acht..."), kamen durchaus Erinnerungen hoch, die das ganze neben der Unterhaltung durch die fantasievollen Welten und die Bewunderung für die Technik der Darstellung zu einer nostalgischen Reise durch eigene Kindheitserinnerungen machte. Nur schade , dass wir gezwungen waren,wegen der Vorführzeiten an einem sonnigen Samstagmittag ins Kino zu gehen. Bereut haben wir alle es trotzdem nicht. Nepomuk begleitete uns noch die nächsten Tage!

dagmar bartl · 04.10.2010

das soll das sandmännchen sein,wo habt ihr den den gefunden.schaut euch doch mal den richtigen sandmann an,mit dem wir groß geworden sind.das komische ding da im film ist doch wohl nur eine lachnummer.was hat der für augenbrauen,"war wohl bei der dani gewesen".schade das die kinder nicht das original kennen.