Voodoo - Die Kraft des Heilens

Eine Filmkritik von Red.

Eine Reise zu den Ursprüngen eines missverstandenen Kultes

Vodun, Voudou, Wodu oder eben Voodoo – der Kult, der in Haiti und in Teilen Afrikas beheimatet ist, hat viele Namen und Gesichter. Und doch kennt man in der westlichen Welt vor allem die Fratze von Baron Samedi, die Zombies, die längst zum Bestandteil des Horror-Ikonographien geworden sind und wohlige Gruselschauer über den Rücken jagende Phänomene wie ekstatische Tänze, das Malträtieren von Puppen mit Nadeln und die Verehrung des Zustandes des Besessenheit als höchste Form der Erleuchtung. Durch unzählige Filme (Live and Let Die von Guy Hamilton, Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies von Lucio Fulci und Angel Heart von Alan Parker und Bücher glauben wir vieles über die unheimliche Religion zu wissen – und kennen doch allenfalls Zerrbilder. In seinem Film Voodoo – Die Kraft des Heilens widmet sich Henning Christoph den Hintergründen des Kultes und reist zu diesem Zweck nach Benin, wo die Ursprünge des Voodoo vermutet werden.
Henning Christoph weiß genau, von was er spricht und was er zeigt. Der 1944 im Grimma geborene Regisseur von Voodoo – Die Kraft des Heilens ist Ethnologe und hat lange Jahre als Fotojournalist für verschiedene internationale Magazine gearbeitet. Zudem ist er neben seiner Tätigkeit als Inhaber und Geschäftsführer der Essener Bildagentur „Das Fotoarchiv“ Gründer und Direktor des Soul-of-Africa-Museums in Essen und bekam von einem afrikanischen Voodoo-Priester den Titel „Chronist des Voodoo“ verliehen. Seine sehenswerte Dokumentation räumt auf mit den gängigen Klischees und Vorurteilen und bietet eine verständliche und dennoch überaus kompetente Annäherung an die Ursprünge und Hintergründe dieses Kultes, der auch ohne Spuk und Hokuspokus fasziniert – gerade deswegen, weil eben nicht alles rational erklärt werden kann. Und darin unterscheidet sich Voodoo – bei ehrlicher Betrachtung – kaum von vielen anderen, vermeintlich „zivilisierteren“ Religionen. Die Macht des Glaubens versetzt Berge – in Afrika ebenso wie in anderen Teilen der Welt.

Dank seiner fundierten Kenntnisse der Religion und seiner guten Kontakte ist sein Film eine außergewöhnliche Reise zu den Wurzeln des Voodoo, in der er mit der Kamera Rituale dokumentieren konnte, die zum Teil noch nie zuvor auf Filmmaterial gebannt werden konnten.

Voodoo - Die Kraft des Heilens

Vodun, Voudou, Wodu oder eben Voodoo – der Kult, der in Haiti und in Teilen Afrikas beheimatet ist, hat viele Namen und Gesichter. Und doch kennt man in der westlichen Welt vor allem die Fratze von Baron Samedi, die Zombies, die längst zum Bestandteil des Horror-Ikonographien geworden sind und wohlige Gruselschauer über den Rücken jagende Phänomene wie exstatische Tänze, das Malträtieren von Puppen mit Nadeln und die Verehrung des Zustandes des Besessenheit als höchste Form der Erleuchtung.
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