Wie ich den Krieg gewann

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Mittwoch, 8. Dezember 2010, 3sat, 23:35 Uhr

Nunmehr dreißig Jahre ist es her, seit am 8. Dezember 1980 in New York der legendäre britische Musiker, Künstler und Friedensaktivist John Lennon im Alter von gerade einmal vierzig Jahren dem Attentäter Mark Chapman zum Opfer fiel. Ein Aufschrei des Entsetzens über diesen brutalen Mord erschütterte damals weltweit nicht nur die Fans des einstigen Beatles, zu dessen 30. Todestag der Fernsehsender 3sat einen Themenabend unter dem Motto „Imagine: Ein Abend für John Lennon“ ausstrahlt. Neben den Dokumentationen John Lennons Ermordung von Philip Nugus, Die Beatles – Wie sie wirklich waren von Bernard Hill und Imagine Imagine von Frederik Baker und Franz Grabner sowie Ausschnitten aus dem The One to One Concert von John Lennon and the Plastic Ono Band und Video-Clips berühmter Songs wie Hey Jude und Jealous Guy wird auch der Spielfilm Wie ich den Krieg gewann von Richard Lester aus dem Jahre 1967 gezeigt, in dem John Lennon eine Nebenrolle spielt und als populäres „Aushängeschild“ dieser Anti-Kriegs-Groteske auf dem Filmplakat erschien.
Deutschland gegen Ende des Zweiten Weltkriegs: Der ebenso ambitionierte wie äußerst ungeschickte britische Offizier Ernest Goodbody (Michael Crawford) gerät in deutsche Gefangenschaft, nachdem sich seine Einheit der „Musketiere“ bei der Überquerung des Rheins schlichtweg aus dem Staub gemacht hat. Dabei trifft Goodbody auf den deutschen Offizier Odlebog (Karl-Michael Vogler), dem er die chaotische Geschichte seiner unrühmlichen militärischen Laufbahn erzählt, die im Film in Rückblicken rekonstruiert wird.

War er auch ursprünglich zum Militär gestoßen, um seine Mutter zu beeindrucken, entwickelt sich Goodbody nach seiner Ausbildung zu einem passionierten Kriegsliebhaber, der die disziplinlose Truppe der „Musketiere“ befehligt, mit der er schließlich in der kuriosen Mission nach Deutschland reist, hinter den feindlichen Linien ein Cricket-Feld zur sportlichen Betätigung der britischen Soldaten anzulegen. Von Anfang an rebellieren die „Musketiere“ gegen den fanatischen Offizier, und allein der schräge Soldat Gripweed (John Lennon) schlägt sich auf seine Seite, zumindest meistens, bis er schließlich auf dem Schlachtfeld dahingerafft wird, nicht ohne noch eine kleine Rede zu halten …

Wie ich den Krieg gewann des US-amerikanischen Regisseurs Richard Lester, der unter anderem auch die erfolgreichen Beatles-Filme A Hard Day’s Night und Help! realisiert hat, stellt im Grunde in doppelter Hinsicht eine Persiflage dar: Einerseits als Satire auf Kriegsfilme, andererseits als Groteske, die auch die später so bezeichneten, verstärkt auftretenden Anti-Kriegs-Filme sozusagen vorweg kräftig karikiert. Die Kritiken zu diesem letztlich doch recht wenig beachteten Film fielen insgesamt zwiespältig aus, doch aus heutiger Sicht erscheint Wie ich den Krieg gewann als komischer Klamauk mit ernsthaften Elementen, der nicht nur durch die erfrischende Teilnahme von John Lennon durchaus sehenswert ist.

Wie ich den Krieg gewann

Nunmehr dreißig Jahre ist es her, seit am 8. Dezember 1980 in New York der legendäre britische Musiker, Künstler und Friedensaktivist John Lennon im Alter von gerade einmal vierzig Jahren dem Attentäter Mark Chapman zum Opfer fiel.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen