Die geheimnisvolle Fremde

„Die geheimnisvolle Fremde“ basiert auf dem Roman „The Woman in the Fifth“ von Douglas Kennedy. Der amerikanische Schriftsteller Tom Ricks (Ethan Hawke) reist nach Paris, um sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen und seine Frau und Tochter zurück zu gewinnen. Aber alles läuft schief und schließlich findet Ricks sich in einem miesen Hotel in einem Vorort wieder und muß als Nachtwächter arbeiten, um über Wasser zu bleiben. Dann jedoch lernt er Margit (Kristin Scott Thomas) kennen und plötzlich findet sich Ricks in einer leidenschaftlichen Beziehung wieder…
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Meinungen

Martin Zopick · 10.03.2021

Ein Film mit vielen Lücken, was ihn für manche äußerst geil macht, weil er mehr Fragen offen lässt als zu beantworten. Bei so viel unausgegorenem Murks fühlt man sich doch irgendwie verarscht. Oder man legt sich den Gestus eines Vernissage Besuchers zu und schaut tiefgründig Grübelnd drein, obwohl man nicht die Bohne einer Ahnung hat, worum es hier eigentlich geht und stammelt dabei so etwas unverständlich wie ‘Unglaublich…hm…interessant…Ja, genau! etc.‘ Früher sagte man ‘Wenn du nicht mehr weiterweißt, bilde einen Arbeitskreis‘. Das könnte man hier variierten zu ‘Kein Genre passt, was soll’s Gewimmer. Nimm Arthouse, denn das passt doch immer.‘ Was als Roman noch durchgehen kann, geht im Film anders, so jedenfalls nicht.
Zurück zum Unglaublichen:
Der erfolglose, geschiedene Schriftsteller Tom Ricks (Ethan Hawke schaut mit großer Brille gewichtig drein), fällt in Paris unter die Straßenräuber, nächtigt in einer Absteige, verdingt sich als ‘Night Manager‘ (hätte John le Caré gesagt) und pendelt sexmäßig zwischen der älteren Margit (Kristin Scott Thomas) und der jungen Frau des Hoteliers Ania (Joanna Kulig) hin und her. Der Titel meint aber nur Margit. Die ist mal weg, dann wieder da, eigentlich schon seit Jahren tot. Ach guck mal an!? Auch Toms kleine Tochter verschwindet mal zwischendurch vorübergehend. Kaum hat Margit Tom kennengelernt, wäscht die ‘geheimnisvolle Fremde‘ ihm schon die Haare in der Wanne und sitzt aber daneben. Ach was?! Toms Nachbar wird ermordet, er nur verhört. Und am Ende ist einfach Schluss. Gottseidank.
Das färbt auf die Stimmung der Zuschauer ab. Alle Figuren des Films sind deprimiert, der Zuschauer darüber hinaus noch erleichtert, dass es überstanden ist.

Barbara Stiller-Montel · 31.08.2016

Ich liebe die Bücher von Douglas Kennedy. Aber dieser Film, der auf einem seiner Romane beruht, ist eine Zumutung trotz der exzellenten Schauspieler.

Konfus, unlogisch, nichts wird im Lauf der Handlung erklärt oder entschlüsselt. Ein grenzenloses Wirrwarr und trotz biwsweilen toller Bildsequenzen, ätzend langweilig und verzopft. Dass dieser Film nicht ins Kino kam, ist sonnenklar.

Lag doch wohl nicht zuletzt am psychologisch unausgefeilten Drehbuch. Schade!!