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Techniktipps für das Filmerlebnis unterwegs

Ein Beitrag von Redaktion

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Das Boot von Wolfgang Petersen
Das Boot von Wolfgang Petersen

Egal, ob vor dem Kino ein „Heim“; steht oder nicht: Für viele steht fest, dass Filmgenuss stets ein festes Dach über dem Kopf haben muss. Doch ist das wirklich so?

Fangen wir einfach mal mit dem weltbekannten Public Viewing an – das geht ganz hervorragend ohne Dach. Vielleicht wird der eine oder andere auch schon mal einen auf die Hauswand geworfenen Streifen per Beamer geschaut haben. Heißt also: Film- und Serienspaß muss nicht zwangsweise überdacht stattfinden. Doch vom Campingplatz bis zum Baggersee haben viele mögliche Outdoor-Alternativen eine Notwendigkeit: In Sachen Technik geht’s dabei anders zu als zuhause – nicht nur aufgrund der vielerorts nicht ausreichenden Stromversorgung. Aus diesem Grund haben wir ein paar wichtigste Technik-Kniffe zusammengestellt, damit es draußen ebenso cineastisch-spektakulär zugehen kann. Dabei liegt der Fokus einerseits auf leichter Transportierbarkeit, die nicht mehr als einen Fahrradanhänger benötigt, und andererseits auf Locations ohne Steckdose in der Nähe.

Die Basis: Darstellungsgeräte

Die absolut wichtigste Grundlage für Freiluft-Filmgenuss ist ein Gerät, auf dem sich die Streifen überhaupt darstellen lassen. Zwar könnte man prinzipiell seinen heimischen OLED-Fernseher „zurück zur Natur“ bringen. Allerdings wäre das ziemlich sperrig.

Besser sind wohl die folgenden Optionen:

Mini-Beamer, ggf. samt Kompakt-Leinwand: Sind extrem kompakt, haben meist integrierte Akkus und teils verschiedene Geräteanschlüsse. Allerdings gibt’s hier einige Modelle, die schlicht zu dunkel sind. Vor dem eigentlichen Kauf sollte daher ein umfassender Vergleich Pflicht sein.

Notebooks, Tablets und Smartphones: Bieten den großen Vorteil, als Stand-Alone- Gerät zu funktionieren. Allerdings sind die Bilddiagonalen naturgemäß etwas beschränkt. Jedoch können die drei Systeme via USB-HDMI-Adapter großartige Abspielgeräte sein. Beim Notebook insbesondere dann, wenn es sich um eines der (leider immer seltener werdenden) Exemplare mit optischem Laufwerk handelt. Camping-Fernseher: Sie sind zwar für Wohnwagen und Co. gedacht, aber durch ihre Kompaktheit ebenso generell Outdoor-tauglich. Viele der Geräte funktionieren mit 12- Volt-Stromversorgung. Dadurch können sie beispielsweise über eine mitgeführte Batterie versorgt werden. Was die Bildgröße anbelangt, haben Beamer natürlich die Nase vorn. Allerdings kosten die wirklich tauglichen Exemplare auch gutes Geld.

Die Versorgung: zum Thema Strom

Ein typischer Mini-Beamer hat genug Akkuleistung, um je nach Exemplar bis zu vier Stunden zu laufen, danach ist normalerweise Schluss. In Handys und anderen Mobilgeräten steckt ebenfalls kaum deutlich mehr Leistung. Und komplex wird es, wenn noch das Thema Sound angesprochen wird. Heißt: Selbst, wenn die Geräte eigene Akkus besitzen und diese bei der Abreise randvoll sind, muss man nicht unbedingt stundenlange epische Filme wie z.B. Das Boot anschauen, um den Sinn einer zusätzlichen Stromversorgung zu verstehen. Doch welche?

Powerbanks: Liefern mittlerweile erstaunliche Kapazitäten bei geringen Abmessungen. Teils gibt es sogar Exemplare mit integrierten Solarmodulen. Viele Exemplare können obendrein mehrere Geräte gleichzeitig laden. Nachteil: Vielfach funktioniert nur das Aufladen von Geräten, die in Sachen Strombedarf mit USB kompatibel sind. Hier am besten auf USB-PD achten, damit sind bis zu 240 Watt möglich.

Fahrzeugbatterien: Sind in Form von Gel-Akkus längst nicht so schwergewichtig wie die Klassiker mit Blei-Inhalt. Zwar liefern sie durch die Bank weg nur 12 Volt. Dafür aber sind die Anschlüsse in der Regel universell nutzbar. Camper koppeln beispielsweise großvolumige (oft zusätzliche) Fahrzeugbatterien mit Invertern. Dadurch können 230- Volt-Geräte betrieben werden, wenn auch nicht unbegrenzt lange.

Solarpanels: Gibt es als tragbare Varianten mit verschiedenen Anschlüssen, wodurch sowohl 12-Volt-Batterien als auch Systeme mit USB-Anschluss versorgt werden können. Solche Panels kosten zwar rasch mehrere hundert Euro, können dafür aber Akkus bei Sonnenschein wirklich fix aufladen.

Powerstations: Sie sind die großen Verwandten von Powerbanks wie Fahrzeugbatterien und haben oft üppige Stromkapazitäten und Anschlussmöglichkeiten bis 230 Volt. Dadurch können sie als Stand-Alone-Energieversorgung fungieren — selbst für Geräte, die nicht für die Outdoor-Nutzung konzipiert wurden. Nachteil: Mit einem tragbaren Solarpanel dauert es aufgrund der großen Kapazität oft mehrere Tage, bis eine Powerstation wieder vollgeladen ist.

Stromerzeuger: Liefern so lange Spannung, wie Benzin oder Diesel im Tank sind und sind meist serienmäßig auf 230 Volt ausgelegt. Zudem gibt es Geräte, die kaum größer als eine Sporttasche sind. Großes Manko ist allerdings, dass die Elektronik nur an (kostspieligeren) Geräten mit Inverter betrieben werden kann. Reguläre Stromerzeuger liefern „unsauberen“ Wechselstrom, dessen Frequenz zu stark schwankt und dadurch Geräte sogar beschädigen kann.

Natürlich kommt es auf das generelle Setup an, was hier am sinnvollsten ist. Wer einfach nur einen Abend lang irgendwo draußen Filme auf einer Kombination aus Mini-Beamer und Handy schauen möchte, dürfte bereits mit einer Powerbank ausreichend bedient sein. Wer dagegen gleich mehrere Tage campen will, sollte zusätzlich auf Solar-Power setzen.

Nicht unwesentlich: Der Sound

Zwar ist es prinzipiell möglich, in Sachen Sound limitiert (und dadurch wenigstens stromsparend) zu agieren. Besser geht’s jedoch fast immer mit:

Bluetooth-Boxen / Boomboxen: Sie sind dann das Mittel der Wahl, wenn das jeweilige Abspielgerät diesen Funkstandard unterstützt – nicht zuletzt aufgrund des integrierten Akkus.

USB-Passivlautsprecher: Klanglich nicht auf Kino-Niveau, aber zumindest in Sachen Stereo-Sound durch die variablen Abstände der Boxen besser aufgestellt als Bluetooth- Speaker.

USB-Aktivlautsprecher: Haben ähnliche Vorteile, liefern aber mehr Druck – naturgemäß zum Nachteil der Spannungsversorgung.

Kopfhörer: Zumindest dann, wenn man allein oder zu zweit draußen ist, sind sie die wahrscheinlich klanggewaltigste Option.

Das Thema Abspielgeräte

Es ist in vielen Konstellationen nicht möglich, eines der Darstellungsgeräte direkt mit einem Speicher zu verbinden – etwa einen Mini-Beamer mit einer externen Festplatte. Je nachdem ist es also nötig, sich Gedanken über ein zentrales Abspielgerät zu machen.

Wer sowieso den Weg über Handy, Tablet oder Notebook gehen will, hat dafür bereits die Antwort gefunden. Egal, ob deren Bildschirm genutzt oder ein anderer Screen versorgt wird, hierbei ist viel möglich.

Doch was, wenn es eine DVDs oder Blu-Rays sein soll? Dann bietet sich je nach Stromversorgung ein ganz normaler Player (via HDMI-USB-Adapter) oder ein kompaktes Laufwerk an, das via USB angebunden wird – interessant nicht zuletzt für Smartphones.

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