10 Filmbiografien über außergewöhnliche Frauen
Ein Beitrag von Redaktion
Biografische Filme, gerne auch kurz „Biopics“ genannt, üben auf viele Film-Fans einen ganz speziellen Reiz aus. Immerhin stellen sie das Leben echter Menschen dar und beruhen nicht auf reiner Fiktion. Ein Biopic ist daher gewissermaßen ein Bewegtbild-Denkmal für eine besondere Persönlichkeit. Wo sich viele Biopics in der Vergangenheit vor allem auf große Männer der Geschichte konzentrierten, kamen in den vergangenen Jahren immer mehr Filme über außergewöhnliche Frauen auf die Leinwand. Der Trend scheint anzuhalten – ein Grund für uns, die vielleicht wichtigsten Filmbiografien über außergewöhnliche Frauen einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
1. Die Eiserne Lady
Der erste Film unserer Liste, Die Eiserne Lady von 2011, zeigt den Werdegang der ehemaligen britischen Premier-Ministerin Margaret Thatcher. Gegen Ende ihres Lebens sieht und spricht diese gelegentlich senile Thatcher (gespielt von Meryl Streep) mit ihrem verstorbenen Mann Dennis (gespielt von Jim Broadbent). Ihre Gespräche mit seinem Geist führen zu Rückblenden in ihr frühes Leben. Die junge Margaret wird hierbei von Alexandra Roach gespielt.
Die Rückblenden beginnen an dem Tag, an dem Thatcher ihrem Vater, damals Lebensmittelhändler, mitteilt, dass sie in Oxford aufgenommen wurde. Die Geschichte dreht sich weiter über die Begegnung mit Dennis (gespielt von Harry Lloyd als jüngerem Mann) bei einer Dinnerparty der Torys und reicht schließlich bis hin zu ihrem politischen Aufstieg zur Premierministerin.
Thatcher war die einzige Frau, die jemals Premierministerin des Vereinigten Königreichs wurde. Als Außenseiterin aufgrund ihres Geschlechts und ihrer Klasse trifft Thatcher unpopuläre Entscheidungen, bleibt aber stets zielstrebig und unerschütterlich in ihrem Ansatz, das Land in professioneller Weise zu führen.
Wie so oft, kann Meryl Streep auch als Margaret Thatcher den hohen Erwartungen gerecht werden, die das Publikum bei so ziemlich jedem Film an sie stellt. Ebenfalls überzeugt die Regiearbeit von Phyllida Lloyds, die etwa auch das fröhliche Musical Mamma Mia! drehte. Gemeinsam mit Drehbuchautorin Abi Morgan (die wiederum den vielgelobten Film Shame schrieb) gelingt dem Frauen-Dreiergespann hier etwas Besonderes.
Es ist nicht etwa Akzent, die Haltung oder die Frisur von Thatcher, die perfekt getroffen werden. Vielmehr ist es der Crew gelungen, aus einer der polarisierendsten politischen Figuren der jüngeren Weltgeschichte einen Menschen zu machen, mit dem man sympathisieren, den man verstehen kann.
2. Molly’s Game – Alles auf eine Karte
In Molly’s Game aus dem Jahr 2017 wird der Aufstieg und Fall der Pokerkönigin Molly Bloom erzählt. Bloom selbst hielt ihre Geschichte in Memoiren fest und erzählt in diesen, welch starke Wirkung ihr allererstes Beiwohnen bei einer Pokersession hatte. Seit dieser „schicksalhaften Nacht“ sei nichts mehr gewesen wie zuvor.
Bloom (gespielt von Jessica Chastain) versucht im Film den Anwalt Charlie Jaffey (gespielt von Idris Elba) zu engagieren, der sie gegen eine Klage verteidigen soll. Um ihn davon zu überzeugen, sie zu verteidigen, erzählt sie ihm ihre Geschichte: Molly wurde von einem strengen Psychologen (gespielt von Kevin Costner) erzogen und war einst eine vielversprechende Olympia-Skiläuferin. Ein ungewöhnlicher Unfall jedoch machte ihre Karriere zunichte gemacht. Also zog sie nach Los Angeles und nahm einen Job bei einem schmierigen Promoter an. Molly hilft diesem schließlich dabei, Pokerspiele mit hohen Einsätzen in Hinterzimmern zu veranstalten.
Molly lernt bald, wie die Spiele funktionieren, und nimmt enorme Trinkgelder mit nach Hause. Als ihr Chef droht, ihr das Gehalt zu streichen, stiehlt sie seine Kontaktliste und beginnt ihr eigenes Spiel. Die Dinge geraten aus den Fugen, als russische Mafiosi in das Spiel verwickelt werden und Mollys Drogenkonsum außer Kontrolle gerät. Die Option, ein Buch über ihre Erfahrungen zu schreiben, rettet sie vorübergehend, aber jetzt braucht sie noch mehr Hilfe. Die Frage steht im Raum: Wird Charlie Jaffey Mollys Fall übernehmen?
In seinem Regiedebüt hält sich Drehbuchautor Aaron Sorkin streng an das Drehbuch; das Ergebnis mag nicht in jeder Hinsicht perfekt gelungen sein, dem Film ist aber nicht abzusprechen, dass er energiegeladen und unterhaltsam daherkommt.
Jessica Chastain trägt stark zu dieser Wirkung bei. Sie spielt eine starke Frau, die sich nicht scheut, der Männerwelt um sie herum die Stirn zu bieten. Molly’s Game ist zudem ein Film für Liebhaber von Zeitsprüngen, vielen kleinen Erzählungen und Rückblenden. Doch letztlich geht es in diesem Film um Poker und um eine Vater-Tochter-Geschichte, die wirklich berührt.
3. Marie Curie – Elemente des Lebens
Das Biopic Marie Curie – Elemente des Lebens erzählt den Werdegang der visionären Chemikerin und Physikerin Marie Curie. Aufgrund der Tatsache, dass es innerhalb weniger Jahre vier Filme über Marie Curie gibt, haben wir in unserer ausführlichen Kritik zum Film schon einmal die Frage gestellt, wie viele Filme über diese Person die Filmwelt eigentlich braucht. Wir finden: Nicht noch mehr, wobei die Verfilmung aus dem Jahr 2020 durchaus einige nette Stellen hat.
Die Neuverfilmung erzählt die bemerkenswerte und faszinierende Geschichte von Marie Sklodowska (gespielt von Rosamund Pike). Sie ist eine polnische Akademikerin, die nach Paris zieht, wo sie den Wissenschaftler Pierre Curie (gespielt von Sam Riley) heiratet. Die beiden treiben sich gegenseitig zum Erfolg an und durch harte Arbeit und Forschung gelingt ihnen eine lebensverändernde Entdeckung: die Theorie der Radioaktivität. Während die Curies beabsichtigen, ihre Entdeckung zum Wohle aller zu nutzen, haben andere weitaus destruktivere Pläne.
Wenn auch nicht alles am Film gelungen ist und dieser nicht genau zu wissen scheint, wo der Schwerpunkt der Erzählung liegt, gibt es doch Momente, die in Erinnerung bleiben. So konzentriert sich Regisseurin Marjane Satrapi immerhin etwas mehr als die anderen Filme um Curie auf deren berufliche Leistung. Der Film ist dadurch etwas emanzipierter als seine Konkurrenz und wird dies durch Pike sogar noch etwas mehr, die in der Hauptrolle einfach umwerfend ist.
4. Hidden Figures
Hidden Figures aus dem Jahr 2016 erzählt von drei afroamerikanischen Frauen, die in den 1960er Jahren als Mathematikerinnen dabei geholfen haben, das NASA Weltraumprogramm aufzubauen. Der Film basiert auf dem Sachbuch von Margot Lee Shetterly.
Die drei Protagonistinnen dienten damals als „menschliche Computer“ und mussten komplexe mathematische und technische Aufgaben erledigen, um das Programm für die bemannte Raumfahrt auf den Weg zu bringen. Vor allem ging es darum, den Astronauten John Glenn (gespielt von Glen Powell) in die Umlaufbahn zu befördern.
Katherine Johnson (gespielt von Taraji P. Henson), Dorothy Vaughan (Octavia Spencer) und Mary Jackson (Janelle Monáe) treten im Film als hochintelligente Frauen auf, die ihren Job als „Computer“ im Langley Research Center der NASA bekommen haben. Al Harrison (gespielt von Kevin Costner), Leiter der Space Task Group, sucht jemanden, der theoretische Mathematik beherrscht, um der NASA bei komplizierten Berechnungen zu helfen. Diese sollen dabei helfen, gegen Russland im Weltraumrennen zu gewinnen. Katherine wird Harrisons Team zugeteilt. In der Zwischenzeit kämpft Dorothy darum, zur Leiterin ihrer Gruppe ernannt zu werden und Mary geht vor Gericht, damit sie ein Ingenieurstudium absolvieren kann.
Die herausragenden Leistungen der drei Hauptdarstellerinnen treiben das dramatische Biopic voran, das den Zuschauern einen bislang eher weniger bekannten Aspekt der NASA-Geschichte näherbringt. Der grauenvolle, institutionelle Alltagsrassismus, den Afroamerikaner in der damaligen Zeit noch ertragen mussten, kommt natürlich auch hier zur Geltung, er stellt sich in diesem Falle aber nicht so grausam dar, wie in anderen Filmen mit ähnlicher Thematik. Das liegt auch daran, dass die Freundschaft zwischen den drei Hauptdarstellerinnen das Herzstück der Geschichte ausmacht.
5. Frida
In Frida aus dem Jahr 2002 dreht sich alles um das Leben der mexikanischen Malerin Frida Kahlo. Salma Hayek spielt Frida, die bereits im jungen Alter von 47 Jahren starb. Das Leben der Künstlerin war gespickt mit Tragödien und Turbulenzen, die das Biopic zeigt.
So wird die Beziehung zu ihrem Künstlerkollegen, Ehemann und manchmal auch Mentor Diego Rivera (gespielt von Alfred Molina) in vielerlei Hinsicht als quälend dargestellt. Vor allem dessen Unfähigkeit, sich auf eine monogame Beziehung einzulassen, hat zweifellos zur Leidenschaft Kahlos für die Malerei beigetragen. Die Malerin wiederum folgte seinem Beispiel sowohl mit außerehelichen Partnerinnen als auch mit männlichen Partnern, darunter der sowjetische Exilpolitiker Leon Trotsky (gespielt von Geoffrey Rush).
Die Zeit, in der die Malerin lebte, war eine Zeit großer politischer Unruhen und revolutionärer Ideale in Mexiko – von den Ausmaßen und der Stimmung dieser Unruhen ist auch der Film durchdrungen. Die Kunstwerke Kahlos sind durch geschickt gemachte Übergänge, die ihre Gemälde manchmal zum Leben zu erwecken scheinen oder durch die Einbindung ihrer visuellen Motive in kraftvolle Traumsequenzen lebendig in den Film eingewoben. Nicht zuletzt trug Hayeks authentische und leidenschaftliche Verkörperung der Malerin dazu bei, dass der Film auch mit zahlreichen Nominierungen und Auszeichnungen überschüttet wurde.
6. Coco Chanel — Beginn einer Leidenschaft
Der Film Coco Chanel — Beginn einer Leidenschaft aus dem Jahr 2009 portraitiert das bewegende Leben der Mode-Legende Gabrielle „Coco“ Chanel und ihren Weg vom Armenhaus zur Pariser Modeschöpferin.
Coco (gespielt von Audrey Tautou), wurde von dem reichen Schürzenjäger Etienne Balsan (gespielt von Benoit Poelvoorde) aus einem Varieté entführt. Wenig später entdeckt sie ihr Talent für weniger reduzierte und schlichte Mode. Sie beginnt von einem Leben zu träumen, in dem sie auf eigenen Füßen steht. Ein Teil ihrer Inspiration kommt von einem englischen Liebhaber, Boy Capel (gespielt von Alessandro Nivola), der trotz der Heirat mit einer Aristokratin verliebt in Coco bleibt. Diese Konstellation führt letztlich zu der Erkenntnis, dass das Leben, das Coco will, eines ist, in dem sie niemandem außer sich selbst Rechenschaft ablegen muss. Sie will Liebe, noch viel mehr aber sehnt sie sich nach Unabhängigkeit.
Tautou, die den meisten aus Die fabelhafte Welt der Amelie bekannt sein sollte, spielt die Rolle der französischen Modeschöpferin mit einem wunderbaren Gefühl für deren Zerbrechlichkeit und Willenskraft. Doch auch den Frohsinn und den Trotz, der Coco umgab, kann die Schauspielerin glaubwürdig vermitteln. Gepaart mit den famosen Szenen, in denen wir Coco bei der Arbeit zuschauen und die enorm dynamisch und lebendig gezeigt werden, entstand hier ein weiteres sehenswertes Biopic über eine große Frau.
7. Elizabeth
Der siebte Film unserer Liste, Elizabeth, aus dem Jahr 1998 zeigt die jungen Jahre und die Anfangszeit der Regentschaft von König Elizabeth I., die ihr Land entgegen den Gepflogenheiten unverheiratet und eigenwillig regierte.
Das Biopic schildert dabei die Verwandlung einer jungen, naiven, verliebten Prinzessin in eine der größten und zuweilen skrupellosesten Herrscherinnen der Geschichte. Die damalige Zeit war eine mit großen religiösen und politischen Unruhen.
Die Protestantin Elizabeth (gespielt von Cate Blanchett) besteigt nach dem Tod ihrer römisch-katholischen Schwester, Königin Mary (gespielt von Kathy Burke), den Thron. Ihre religiösen Überzeugungen und ihr Wunsch, Bündnisse mit anderen Nationen zu schließen, führen zu zahlreichen Intrigen an ihrem Hof. Auch Anschläge auf Elizabeths Leben gehören dazu.
Ihre einzige wahre Liebe, Robert Dudley, Graf von Leicester (gespielt von Joseph Fiennes), legt sich mit ihren Hofberatern an, die sie mit einem der Verbündeten Englands verheiraten wollen. Erst nach der rücksichtslosen Entscheidung, alle ihre Feinde auszuschalten, kann Königin Elisabeth die totale Kontrolle ihr Eigen nennen.
Das Drama schildert das Leben der Herrscherin präzise, ist aber durchaus nichts für schwache Nerven. Gleich die erste Szene des Films etwa zeigt, wie drei Menschen wegen ihrer protestantischen Ansichten bei lebendigem Leibe verbrannt werden. Wer damit umgehen kann, erlebt ein faszinierendes Biopic mit einer wieder einmal auf ganzer Linie überzeugenden Cate Blanchett.
8. I, Tonya
I, Tonya ist ein energiegeladener Film über Tonya Harding, die aus ärmsten Verhältnissen stammt und zum Star im Eiskunstlauf wurde. Gleichzeitig beschreibt das Biopic den größten Eiskunstlauf-Skandal der Geschichte.
Der Film zeigt Tonya Harding (gespielt von Margot Robbie) und ihre angespannte Beziehung zu ihrer, als missbräuchlich dargestellten, Mutter LaVona (gespielt von Allison Janney). Auch die schwierige Beziehung zu ihrem, ebenfalls als missbräuchlich dargestellten, Freund/ Ehemann Jeff Gillooly (gespielt von Sebastian Stan) wird gezeigt. Trotz der explosiven Umstände und des Umfelds, in dem sich Tonya bewegt, gelingt ihr ein Ausbrauch aus den Verhältnissen und der Start einer großen Eiskunstlaufkarriere. Doch an der Schwelle zu den Olympischen Winterspielen 1994 droht ein Anschlag auf ihre Hauptkonkurrentin Nancy Kerrigan (gespielt von Caitlin Carver) alles zunichte zu machen, wofür Harding gearbeitet hat.
I, Tonya zeigt ein großes Ereignis und ein spannendes Leben in beeindruckender Weise und hallt lange nach. Robbie verkörpert Tonya mit viel Souveränität in so sympathischer Weise, dass man manchmal vergisst, dass sie „nur“ schauspielert. Das geht unter die Haut, vor allem, weil die Geschichte der realen Tonya von Verlassenheit, Missbrauch und Klassenkampf geprägt ist. Tonya ist eine Kämpferin, eine Überlebenskünstlerin – und das wird durch Robbies Darstellung völlig sichtbar.
9. Alice Paul — Der Weg ins Licht
Der Film Alice Paul – der Weg ins Licht aus dem Jahr 2004 ist ein biografisches Drama um die Frauenbewegung in Amerika. Er handelt dabei vor allem von den weltweit vielleicht berühmtesten Feministinnen Alice Paul (gespielt von Hilary Swank) und Lucy Burns (gespielt von Frances O’Connor), die mutig und entschlossen für das Wahlrecht der Frauen in den USA kämpften.
Der Film beginnt damit, dass Alice und Lucy in die USA zurückkommen. Zuvor waren sie eine Zeit lang in England, um dort den Kamp der britischen Suffragetten, eine Anfang des 20. Jahrhunderts mehr oder weniger organisierten Gruppe von Frauenrechtlerinnen, zu unterstützen. Diesen Suffragetten gehören auch die Protagonistinnen an.
Alice und ihre Freundin engagieren sich in den Staaten für die National American Woman Suffrage Association (NAWSA), bemerken aber bald, dass ihre Ideen den etablierten Aktivistinnen dort zu radikal sind. Also gründen die Beiden die National Woman’s Party (NWP), mit der sie sich in deutlich radikalerer Weise für den Kampf um Frauenrechte einsetzen.
Die Beiden werden schließlich gemeinsam mit anderen Frauenrechtlerinnen verhaftet und beginnen daraufhin einen Hungerstreik. Nach und nach wird auch der Politik immer klarer, dass Frauen unbegründeter Weise nach wie vor deutlich schlechter behandelt werden als Männer. Man beschließt letztlich, Frauen das Wahlrecht zu garantieren. Die inhaftierten Frauen werden außerdem freigelassen und die Urteile gegen sie später als verfassungswidrig erklärt.
Bei Alice Paul – der Weg ins Licht handelt es sich um einen inspirierenden und kraftvollen Film, der die Mühen und Kämpfe der Frauenwahlrechts-Bewegung authentisch vermittelt. Hilary Swank, Angelica Huston, Frances O’Conner und Julia Ormond erwecken die Figuren zu echtem Leben. Vor allem auch Julia Ormond kommt mit einer subtilen, aber wichtigen und sympathischen Rolle daher.
Sogar die fiktive Romanze zwischen Alice und Ben Weissman, einem politischen Karikaturisten, (gespielt von Patrick Dempsey) ist charmant. Sie hat mit der Handlung zwar wenig zu tun, ist aber eine durchaus nette Ergänzung.
10. Dalida
Das letzte Biopic unserer Liste, Dalida, zeigt das Leben und die Karriere der italienischen Sängerin Dalida (eigentlich Yolanda Cristina Gigliotti). Sie sang ihre Songs in über zehn Sprachen und wurde damit sehr erfolgreich, nahm sich im Alter von 54 Jahren allerdings das Leben. Im Jahr ihres dreißigsten Todestages, nämlich 2017, erschien dieser Film über sie.
Die Regisseurin Lisa Azuelos beginnt ihren Film mit der Kindheit der Sängerin. Die junge Dalida wächst in Ägypten auf. Früh kommt sie mit der Musik in Kontakt, da sie ihrem Vater beim Geigenspiel zuhört. Sie beginnt zu singen und wird in den 1950er Jahren von Lucien Morisse (gespielt von Jean-Paul Rouve) entdeckt. Ab hier beginnt eine große Gesangskarriere der Sängerin (gespielt von Sveva Avliti). Zudem heiraten Dalida und Morisse, wobei sich bald eine neue Affäre für die Sängerin ergibt. Diverse Männergeschichten, Dramen und Katastrophen entfalten sich. Ende der 1970er Jahre feiert Dalida schließlich mit zeitgemäßer Disco-Musik weltweite Erfolge. Ihr selbst wird aber alles zu viel. 1987 nimmt sie eine große Menge Schlafmittel und begeht damit Selbstmord.
Dalida ist der vielleicht unbekannteste Film dieser Liste. Dennoch gehört er zu den kleinen Highlights, die das Genre – wenn man Biopics denn als ein Genre bezeichnen mag – zu bieten hat. Gerade Musikliebhaber kommen mit dem Film voll auf ihre Kosten; die Szenen, in denen Dalida auftritt und singt, sind famos inszeniert. Wenn auch manche der Romanzen ein wenig zu kitschig ausfallen, kann Dalida doch auf ganzer Linie überzeugen. Das liegt nicht zuletzt auch an der Newcomerin Sveva Alviti, die die Sängerin Oscar-reif spielt und von der wir hoffentlich noch mehr sehen werden.
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