zurück zur Übersicht
Streaming-Tipps

Streaming-Tipp des Tages: Pickpocket

Ein Beitrag von Sebastian Seidler

Meinungen
Bresson
Pickpocket

Robert Bresson ist in der Filmgeschichte ein Solitär. Für heutige Sehgewohnheiten sind die Filme des Franzosen in jeglichem Sinne aus der Zeit gefallen. Eigentlich waren sie das schon immer. Im Versuch, durch seine Arbeit eine genuine Filmästhetik zu erfinden, die sich vom Theater abgrenzt, stellt sich in den Filmen, von Das Tagebuch eines Landpfarrers (1950) über Mouchette (1967) bis zu Das Geld (1983), eine brüchige Schroffheit ein. Die Schauspieler wirken oftmals wie Fremdkörper – Bresson sprach von ihnen auch als Modelle. Sie sollten nicht spielen. Die Zuschauer sollten sich an ihnen abarbeiten. Wenn man sich darauf einlässt, wenn man an den Filmen mitarbeitet, dann offenbaren die Werke von Bresson eine spirituelle Verletzlichkeit, eine fragende Suchbewegung: Wie kann man mit der Leere der Existenz umgehen? Wenn das Kino eine Kirche ist, dann auf jeden Fall bei diesem Regisseur. 

Externen Inhalt ansehen?

An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein externes Video von YouTube präsentieren. Dafür benötigen wir Ihre Zustimmung in die damit verbundene Datenverarbeitung. Details in unseren Angaben zum Datenschutz.

Zustimmen und ansehen


Auf Mubi gibt es den fantastischen Pickpocket (1959) zu sehen. Eine eindringliche Charakterstudie über einen Taschendieb, der wie ein Getriebener in sein Unheil läuft. Wie schwer wiegt die Schuld? Und kann sie das Leben aufwiegen? Für alle, die sich für Filmgeschichte interessieren, ein Muss.

Meinungen