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Couchperle: Kurzes für Zwischendurch – ganz groß!

Ein Beitrag von Sebastian Seidler

Kurzfilme haben es nicht leicht in unserer Filmlandschaft. Oft werden sie übersehen, und ohnehin wird kaum über sie berichtet. Dabei gibt es so viel zu entdecken. Auf der Seite des Kurzfilmfestivals Köln gibt es ein paar Filme. Wir picken aus der Vorauswahl Highlights raus. 

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Bortherhood/Maestro/The Kiosk
Bortherhood / Maestro / The Kiosk

Kurz, aber so wichtig. Für Filmemacher_Innen sind Kurzfilme eigentlich immer die ersten Schritte zu ihren eigenen Visionen. Man kann sich darin ausprobieren, mit Formen spielen und etwas riskieren. Aber Kurzfilme sind auch so viel mehr: Es handelt sich um eine eigene Kunstform, die es in sich hat. Denn es ist gar nicht so leicht, eine Idee in kleinster Form umzusetzen. Wie komprimiert darf es werden? Kommt das Publikum noch hinterher? Vom Kurzspielfilm über Animation bis zum Experiment — alles ist möglich. Unterhaltsam, leicht und schwer: alle Aggregatzustände des Kinos werden abgebildet. Und hey – ein witziges Stück Animationswunderwerk zum Kaffee am Nachmittag pustet einem den Kopf durch. Das Kurzfilmfestival Köln findet jedes Jahr in der Stadt mit DEM Dom statt. Eine kleine Festivalperle, die zudem auf ihrer Homepage eine kleine Mediathek eingerichtet hat. Nicht ganz aktuell, aber trotzdem eine Schatzgrube. Wir zeigen euch, was man da so finden kann.

Auch wenn das Festival nun bereits vorbei ist und die Gewinner der diesjährigen Ausgabe feststehen, gibt der Trailer einen guten Eindruck davon, was einem in der Welt der Kurzfilme so begegnen kann: wunderlicher Spaß, dunkler Ernst und ganz viel kreative Freiheit. Nicht immer ist alles gelungen, aber das gehört dazu: Der Fehler, das Scheitern gehört zum Kino. Und das Großartige: Viele Kurzfilme sind im Internet zu finden. 

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KFFK N°16 Trailer from KFFK/Kurzfilmfestival Köln on Vimeo.

Unterhaltsames für Kinder: Maestro von Illogic

Wer bei diesem musikalischen Eichhörnchen keine gute Laune bekommt, der muss sich dringend noch einen Kaffee aufbrühen. Die liebevolle Animation zaubert einen Chor aus Tieren auf den Bildschirm/die Leinwand, der die Tannenzapfen und Blätter des Waldes erschüttern lässt. Holt eure Kinder, dreht die Lautstärke auf und genießt eine kurze Auszeit vom Alltag.

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Maestro from Illogic Studios on Vimeo.

Intensives für nachdenkliche Stunden: Brotherhood von Meryam Joobeur

Familien sind immer kompliziert. Egal aus welchem Kulturkreis man stammt. In Brotherhood geht es um einen Vater, der durch die neue Frau seines Sohnes irritiert ist. Die Spannungen brechen durch die Oberfläche. Der Film war auch für den Oscar nominiert und das völlig zu Recht: Ruhig und intensiv, mit einer intimen Bildsprache, ist dieser Kurzfilm ganz großes Kino.

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Brotherhood | Film from Midi La Nuit on Vimeo.

Die Freude am Wimmelbild: The Kiosk von Anete Melece

Der Animationsfilm und der Kurzfilm sind eng miteinander verbunden: Die spielerische Freiheit, die man in solchen kleinen Schätzen erleben kann, lebt vor allem durch die kleinen Geschichten, die Miniaturen und Erlebnisse des Alltags, die durch den jeweiligen Stil einer Animation ein Eigenleben entwickeln. The Kiosk erinnert an die Wimmelbilder von Ali Migutsch und führt damit in Kindheitserinnungen zurück. Für das kleine Publikum entspinnt sich eine sehr unterhaltsame und bisweilen absurd komische Geschichte um eine Kioskbesitzerin, die buchstäblich mit ihrem Laden umzieht. Herrlich!

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The Kiosk from Anete Melece on Vimeo.

Ewiges Leben und Vergänglichkeit: Hybris von Arjan Brentjes

Dieser keine sieben Minuten lange Film zeigt, welch großartige Bilder der Kurzfilm bescheren kann: Die poetische Überlagerung eines alten Interviews über Unsterblichkeit mit der Vergänglichkeit einer Liebe ist schlichtweg von geisterhafter Präsenz durchzogen. Da ist die Ewigkeit des gezeichneten, überzeichneten Hintergrunds, die sich gegen die Projektionen der menschlichen Formen behauptet. Ein kleines Wunderwerk. 

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Hybris (by Arjan Brentjes) from BIO·FICTION on Vimeo.

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