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Streaming-Tipps

Unsere Streaming-Empfehlungen für November 2022

Ein Beitrag von Andreas Köhnemann

Auf Netflix sorgt Lindsay Lohan für Weihnachtsstimmung, bei Amazon Prime verliebt sich Harry Styles und bei MUBI wird’s mysteriös.

Meinungen
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Der Liebhaber meines Mannes / Messer im Herz / Falling for Christmas

Empfehlungen für MUBI

 

Messer im Herz

Der französische Filmemacher Yann Gonzalez (Begegnungen nach Mitternacht) ließ sich für seinen Thriller über einen Serienkiller, der die Stars pornografischer Werke dezimiert, vom Leben der Produzentin und Regisseurin Anne-Marie Tensi inspirieren, die in den 1970er und frühen 1980er Jahren zahlreiche schwule Pornos schuf. Das Skript, das Gonzalez zusammen mit Cristiano Mangione schrieb, fiktionalisiert Tensis Liebe zu ihrer Cutterin und lässt die tragische Story um Leid und Leidenschaft mit einem wüsten Horror-Plot verschmelzen, der im Stil einer kenntnisreichen Giallo-Hommage zwischen Kunst, Kitsch und Splatter in Szene gesetzt wird. Vanessa Paradis verleiht der überaus ambivalenten Protagonistin etwas extrem Intensives.

  • Ab dem 07. November verfügbar.

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Das unbekannte Mädchen

Die belgischen Brüder Jean Pierre und Luc Dardenne liefern hier einerseits ein typisches Dardenne-Werk: Wie schon in Rosetta (1999) oder auch in neueren Arbeiten wie Der Junge mit dem Fahrrad (2011) oder Zwei Tage, eine Nacht (2014) betreiben die Filmemacher eine genau beobachtete Gesellschaftsstudie. Andererseits begeben sich die beiden jedoch in Gefilde, die von ihnen bis dato wenig erforscht wurden – und zwar in die des Krimi-Genres: Die Geschichte um eine junge Ärztin (Adèle Haenel), die sich Vorwürfe macht, da sie das Klingeln an ihrer Praxistür ignorierte und kurze Zeit später ein tödliches Verbrechen geschah, funktioniert nicht nur als präziser Einblick in ein Milieu, sondern zugleich als Whodunit, der von diversen Verdächtigen und einer couragierten Heldin erzählt.

  • Ab dem 08. November verfügbar.

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Under the Skin

Der Regisseur Jonathan Glazer hat bisher erst drei Spielfilme gedreht – diese haben aber einen tiefen Eindruck hinterlassen. Nach seinem Kinodebüt Sexy Beast (2000) mit Ray Winstone und Ben Kingsley und dem Mystery-Drama Birth (2004) mit Nicole Kidman schickte er Scarlett Johansson 2013 in der losen Adaption des Romans Die Weltenwanderin von Michel Faber als außerirdisches Wesen in Frauengestalt durch Schottland, wo es Männer zunächst verführt und schließlich in einer zähen Flüssigkeit versinken lässt. Eine faszinierende Mischung aus Genre- und Experimentalfilm!

  • Ab dem 20. November verfügbar.

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Empfehlungen für Netflix

 

Falling for Christmas

Huch, Lindsay Lohan is back! Als Zwölfjährige hatte sie 1998 in Ein Zwilling kommt selten allein – einer Disney-Adaption des Erich-Kästner-Romans Das doppelte Lottchen – in der (Doppel-)Hauptrolle überzeugt, ehe ihr mit der familientauglichen Körpertauschkomödie Freaky Friday (2003) an der Seite von Jamie Lee Curtis der endgültige Durchbruch gelang. Unter den Teen-Movies, die sich daran anschlossen, war Girls Club – Vorsicht bissig! (2004) das beachtlichste Werk. Bevor ihre Karriere von Negativschlagzeilen überschattet wurde, war Lohan bereits der Übergang vom unterhaltsamen Mainstream-Kino zum anspruchsvollen Fach geglückt: In Robert Altman’s Last Radio Show (2006) gab sie die Tochter einer wehmütigen Meryl Streep, während sie im Ensemblefilm Bobby (2006) eine junge Frau im Jahre 1968 verkörperte, die einen Schulfreund (Elijah Wood) heiraten will, um diesen vor der Entsendung in den Vietnamkrieg zu bewahren. Nachdem einige Comeback-Versuche (etwa 2013 mit Paul Schraders Erotikthriller The Canyons) nur bedingt klappten, kommt nun eine weihnachtliche RomCom, deren Plot an Overboard – Ein Goldfisch fällt ins Wasser (1987) erinnert: Eine reiche Erbin leidet nach einem Sturz an Gedächtnisverlust und verliebt sich neu.

  • Ab dem 10. November im Programm.

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Das Wunder

Das neue Werk des chilenischen Filmemachers Sebastián Lelio (Eine fantastische Frau) basiert auf dem gleichnamigen Roman der in Dublin geborenen Schriftstellerin Emma Donoghue. Erzählt wird darin, wie die britische Krankenschwester Lib Wright (Florence Pugh) im Jahre 1862 in ein kleines Dorf in den irischen Midlands reist, um dort die elfjährige Anna (Kíla Lord Cassidy) zu beobachten. Diese ist weitgehend gesund – was allerdings einem Wunder zu gleichen scheint, da sie angeblich seit vier Monaten nichts mehr gegessen hat. Von vielen wird sie deshalb für eine Heilige gehalten. Die Gemeinschaft des Ortes ist erzkatholisch und noch immer schwer traumatisiert von der nur wenige Jahre zurückliegenden Hungersnot im Lande. Der Film vermeidet Kostümfilm-Kitsch und schildert eindrücklich die Suche der Protagonistin nach der Wahrheit.

  • Ab dem 16. November im Programm.

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Wednesday Addams – Staffel 1

Wednesday Addams war schon immer der heimliche Star der skurrilen Familie Addams, die im Jahre 1938 von dem US-amerikanischen Cartoonisten Charles Addams (1912-1988) erfunden wurde und zunächst in Comic-Strips im Magazin The New Yorker in Erscheinung trat. Unter den zahlreichen Adaptionen gehören die erste, zwischen 1964 und 1966 gedrehte TV-Serie und die 1991 und 1993 entstandenen Realverfilmungen zu den bekanntesten. Mit Die Addams Family lieferte das Regie-Duo Greg Tiernan und Conrad Vernon zudem eine animierte Variante, die im 21. Jahrhundert angesiedelt ist und 2021 fortgesetzt wurde. Während darin Chloë Grace Moretz der Figur Wednesday die Stimme lieh und Christina Ricci die Rolle in den 1990er Jahren prägte, hat nun Jenna Ortega (Scream) den Titelpart übernommen. Doch auch Ricci ist Teil des Casts, ebenso wie Gwendoline Christie (Game of Thrones) als Leiterin der Schule, auf die Wednesday in der Serie geschickt wird. Zu den kreativen Köpfen hinter der Kamera gehört Tim Burton!

  • Ab dem 23. November im Programm.

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Empfehlungen für Amazon Prime

 

Der Liebhaber meines Mannes

Als Mitglied der Boygroup One Direction wurde der 1994 geborene Brite Harry Styles bekannt; inzwischen feiert er große Erfolge als Solo-Künstler. Mit seinem Auftritt in Christopher Nolans Kriegsdrama Dunkirk (2017) machte Styles schließlich auch auf der Kinoleinwand auf sich aufmerksam. In dem von Michael Grandage inszenierten Dreiecksdrama, einer Verfilmung des gleichnamigen Romans von Bethan Roberts aus dem Jahr 2012, verkörpert er den Polizisten Tom, der im Brighton der 1950er Jahre mit Marion (Emma Corrin) liiert ist. Als er den Kurator Patrick (David Dawson) kennenlernt, verliebt er sich in diesen – in einer Zeit, in der Homosexualität noch illegal ist.

  • Ab dem 04. November verfügbar.

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Scary Stories to Tell in the Dark

Die  von Alvin Schwartz geschriebene und von Stephen Gammell illustrierte Jugendbuchserie Scary Stories to Tell in the Dark, die zwischen 1981 und 1991 in drei Bänden veröffentlicht wurde, galt seinerzeit unter manchen Eltern als skandalös grausam. Das Skript der Brüder Dan und Kevin Hageman verbindet nun einige der Kurzgeschichten von Schwartz zu einem zusammenhängenden Plot, der in der fiktiven Vorstadt Mill Valley in Pennsylvania in den Halloween-Tagen des Jahres 1968 angesiedelt ist. Unter der Regie des Norwegers André Øvredal (Trollhunter) wird daraus ein kurzweiliger Genre-Mix, der unter anderem an den Netflix-Hit Stranger Things und an die Final-Destination-Reihe denken lässt.

  • Ab dem 20. November verfügbar.

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Split

Mit The Sixth Sense (1999) avancierte M. Night Shyamalan zum Regie-Star; mit Unbreakable – Unzerbrechlich (2000) setzte er seine Zusammenarbeit mit Bruce Willis fort, ehe eine Reihe von Flops seine Karriere gehörig ins Wanken brachte. In Split (2016) und abschließend in Glass (2019) knüpfte Shyamalan überraschend an das in Unbreakable geschaffene Universum an. Neben James McAvoy in der Rolle eines Entführers mit dissoziativer Identitätsstörung glänzt darin Anya Taylor-Joy (The Witch) als jugendliche Außenseiterin.

  • Ab dem 23. November verfügbar.

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