Harmony Korine ist kein Filmmacher für die breite Masse. Sperrige Kurzfilme, Musikvideoästhetik und dünne narrative Fäden, die eher eine Gesamt-Atmosphäre statt einer packenden Geschichte spinnen wollen, kennzeichneten nicht nur seinen letzten Film Beach Bum, sondern auch seinen vorletzten, der ihm eine Einladung nach Venedig einbrachte: Spring Breakers. Der beginnt wie ein vermeintlich typischer Coming-of-Age-Partyhölle-Film mit exzessiven Bildern des berühmten Spring Break — und wechselt schließlich zu vier jungen Damen (u.a. Vanessa Hudgens und Selena Gomez), die sich das Wegegeld zu dieser ultimativen Sause durch einen Restaurantüberfall „verdienen“.

Was folgt, ist ein hochstilisierter Film über Drogen, Sex, Abhängigkeiten, Macht und Gewalt, in dem unter anderem James Franco und Gucci Mane tragende Rollen spielen, der sich in berauschenden Montagen verliert und — im Höhepunkt — einen Britney-Spears-Songs am Klavier mit einem absurden Waffenballetttanz kreuzt. Am Ende kann man sich nicht so wirklich sicher sein, was man hier gesehen hat — außer einem Film, der sich auf faszinierend-einnehmende Weise den Konventionen widersetzt und seine Themen ebenso drastisch wie ambivalent verhandelt.

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