Ja, late to the party und so… Freilich, Only Murders in the Building ist dank Emmy-Buzz (etliche Nominierungen und zumindest drei Auszeichnungen) nun wahrlich keine Neuentdeckung mehr. Was uns aber nicht davon abhalten soll, die Serie zum Streaming-Tipp zu erklären und zu hoffen, dass nicht doch noch ein paar Leute da draußen in den Genuss dieser so charmanten, etwas verrückten und stetig überraschenden Mischung aus Krimi und Comedy kommen.

Im Mittelpunkt stehen drei Bewohner des historischen Arcadia-Wohnhauses inmitten von New York: der soziophobe, ehemalige Fernseh-C-Star Charles-Haden Savage (Steve Martin), der erfolglose, quirlige Theaterregisseur Oliver Putnam (Martin Short) und die jüngst hinzugezogene Mabel Mora (Selena Gomez), die einige düstere Geheimnisse in ihrer Biografie hat. Allein schon diese Dreierspitze in der Besetzung ist ein kleines Kuriosum, hinzu kommen Auftritte von unter anderem Sting, Amy Schumer und Cara Delevingne. Was sich die Protagonist*innen teilen: ihre Vorliebe zu True-Crime-Podcasts. Als einer der Bewohner des Hauses umkommt, beschließen sie, ihren eigenen Podcast zu gründen und aufzudecken, was hinter dem vorgeblichen Selbstmord steckt.

Spleenige Figuren, etliche Wendungen, falsche Verdächtigung, rote Heringe am laufenden Band und Verknüpfungen, die man nie und nimmer so hätte sehen können — all das macht die DNA von Only Murders in the Building aus. Was anfangs nach prototypischem Whodunnit riecht, ist aber kein Format, bei dem man effektiv miträtseln könnte; dazu hält die Serie wichtige Informationen zu lange zurück. Man muss sie eher als komödiantisches Charakterdrama mit Crime-Hintergrund begreifen. Und wird dann mit einer herrlich verschachtelten Geschichte samt etlichen inhaltlichen und auch ein paar inszenatorischen Überraschungen verköstigt.

Exklusiv verfügbar bei Disney+.