Der französische Schauspieler Jean-Louis Trintignant (11. Dezember 1930 – 17. Juni 2022) war im Laufe seines Lebens in mehr als 140 Film- und Fernsehproduktionen zu sehen – und vermochte mit seiner zurückhaltenden Art immer wieder auf subtile Art zu überzeugen. Er selbst sah sich in erster Linie als Theaterschauspieler; dennoch hat er das europäische Kino seit Mitte der 1950er Jahre mit seinen Auftritten spürbar geprägt.

Trintignant drehte mit Regiegrößen wie Claude Lelouch, Sergio Corbucci, Éric Rohmer, Krzysztof Kieślowski und Michael Haneke, an der Seite von Stars wie Brigitte Bardot, Michel Piccoli und Catherine Deneuve. Unter anderem auf der Berlinale und den Filmfestspielen von Cannes erhielt er Auszeichnungen; hinzu kamen César-Nominierungen und schließlich der -Gewinn für seine einfühlsame Verkörperung in Liebe (2012), für die er (neben weiteren Preisen) auch mit dem Europäischen Filmpreis bedacht wurde. Das intensive Drama, in dem auch Trintignants Leinwandpartnerin Emmanuelle Riva glänzt, ist auf Netflix zu finden.

In Gedenken an den Ausnahmekünstler hat Arte ein Trintignant-Special ins Programm genommen, das teilweise auch in der Arte-Mediathek gestreamt werden kann. So gibt es dort neben einem Beitrag des Magazins Blow-up den 52-minütigen Dokumentarfilm Trintignant über Trintignant von Yves Jeuland, in dem Ausschnitte aus zahlreichen Rundfunkinterviews zusammengestellt wurden.

Außerdem lässt sich dort der Film Der Kampf auf der Insel (1962) von Alain Cavalier (wieder-)entdecken – eine der Zusammenarbeiten von Trintignant und Romy Schneider. Trintignant verkörpert darin einen Mann, der in ein rechtsradikales Attentat verstrickt ist.

Als weiteres gemeinsames Werk von Trintignant und Schneider empfehlen wir Michel Devilles Gesellschaftssatire Das wilde Schaf, der sich u.a. bei Amazon Prime streamen lässt.