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Streaming-Tipp des Tages: Heimweh - Kindheit zwischen den Fronten

Ein Beitrag von Joachim Kurz

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A House Made of Splinters - Trailer (OmeU)
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Gerade eben ging die Verleihung der Academy Awards über die Bühne, und neben den beiden Hauptgewinnern Everything Everywhere All at Once und Im Westen nichts Neues rückt manch anderer Film, der sich ebenfalls bei den Siegern einreihen darf, fast schon ins Hintertreffen. Nawalny etwa von Daniel Roher, der den Preis als „Bester Dokumentarfilm“ gewann und der vor gut einem Jahr das DOK.fest München eröffnete, geht in der (vor allem sehr deutschen) Freude über vier Goldjungen für eine heimische Produktion unter, findet kaum irgendwo Erwähnung und ist allenfalls Gegenstand von Kontroversen, die sich am Porträtierten stoßen. Und noch schlimmer steht es um die Nominierten, die im Rennen um die begehrten Trophäen ganz leer ausgingen. Dabei lohnen gerade sie einen Blick.

Der dänische Dokumentarfilm A House Made of Splinters ist beispielsweise einer dieser Filme — und zum Glück läuft der Film, der weltweit auf Festivals für Furore sorgte, gerade bei Arte in der Mediathek unter dem Titel Heimweh — Kindheit zwischen den Fronten. In seiner geduldigen Langzeitbeobachtung besucht Simon Lereng Wilmont ein Kinderheim im Osten der Ukraine. Dort in der Region Luhansk, wo die Grenze zu den 2014 annektierten Separatistengebieten in unmittelbarer Nähe verläuft, umsorgten Erzieherinnen rund 40 Kinder, die aus zerrütteten Familien stammten und die hier für neun Monate eine Zuflucht fanden. Doch dann kam der Krieg, der dort schon seit vielen Jahren ein ständiger Begleiter war, und sorgte dafür, dass dieser Ort der Ruhe und Zuneigung evakuiert werden musste.

Trailer zu A House Made of Splinters (2021)


Zu sehen ist das eindrückliche Werk in der Mediathek hier.

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