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Couch-Perle: Il caso Valdemar

Ein Beitrag von Christian Neffe

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Il caso Valdemar
Il caso Valdemar

Body Horror ist ein Begriff, der erst in den 80ern populär wurde, mit den Filmen von unter anderem David Cronenberg und David Lynch. Doch natürlich gab es bereits lange davor Geschichten, die ihren Grusel aus der radikalen Veränderung oder Zerstörung des menschlichen Körpers zogen: Frankenstein von Mary Shelley etwa, Kafkas Die Verwandlung oder auch einige Storys von H.P. Lovecraft. Bereits 1845 erschien außerdem Edgar Allen Poes Kurgeschichte Die Tatsachen im Fall Waldemar, die 1936 in — wo auch sonst? — Italien verfilmt wurde.

Il caso Valdemar heißt der zwölfminütige Stummfilm, in dem ein sogenannter Mesmerist seinen sterbenden Freund Ernst Waldemar hypnotisiert und mit „animalischem Magnetismus“ behandelt. Was letztlich bedeutet, dass der Körper über sieben Monate tot, aber konserviert bleibt. Als nach dieser Zeit ein Wiedererweckungsversuch stattfindet, nimmt das (Body-Horror-)Grauen seinen Lauf.

Das Auffällige an Il caso Valdemar ist einerseits die herrlich ekelhafte finale Sequenz, ein sehr frühes Beispiel für gelungene Horrorspezialeffekte; andererseits die Cinematografie, die mit düsteren Kulissen und schrägen Aufnahmewinkeln konstant für Unbehagen sorgt. Die Regisseure Gianni Hoepli und Ubaldo Magnaghi scheinen danach, glaubt man imdb, im Übrigen keinen weiteren Film inszeniert zu haben. Möglicherweise handelte es sich also um Amateure — was Il caso Valdemar, unsere heutige Couch-Perle, umso beeindruckender macht.

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Il Caso Valdemar (The Facts in the Case of M. Valdemar) from videonoise on Vimeo.

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