Die TV-Schau: 16.12.2019 - 22.12.2019
Ein Beitrag von Falk Straub
Damit man es sich auch schon vor den Feiertagen zu Hause gemütlich machen kann, sind hier die TV-Tipps für diese Woche.
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Montag, 16.12.2019
Der Mann, der König sein wollte von John Huston mit Sean Connery, Michael Caine und Christopher Plummer, 20:15 Uhr auf Arte
Zwei ehemalige Soldaten wollen in die Fußstapfen Alexanders des Großen treten. Ihr Ziel: sich selbst zu Königen von Kafiristan krönen. Mit Sean Connery und Michael Caine als ungleichem Paar perfekt besetzt, ist John Huston ein selbstreflexiver Abenteuerfilm nach Rudyard Kiplings gleichnamiger Erzählung geglückt. Ein ironisches Unterfangen mit bitterem Ende – spannender Abenteuerfilm und zugleich Abgesang auf das Genre.
Der Teufel trägt Prada von David Frankel mit Meryl Streep, Anne Hathaway und Emily Blunt, 20:15 Uhr auf Sat1
Meryl Streep ist ein Phänomen. Ihre Rolle als fiese Chefredakteurin eines Modemagazins brachte ihr die 14. Oscarnominierung ein. (Inzwischen sind sieben weitere Nominierungen, ein Oscargewinn inklusive, hinzugekommen.) Neben Streep brillieren in dieser bitterbösen, stets gut geölten Satire auf die Modebranche und das Verlagswesen Anne Hathaway und Emily Blunt in frühen Rollen.
von Felix Randau | 22:20 Uhr |
Arte
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von Paul King | 1:20 Uhr |
ZDF neo
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Dienstag, 17.12.2019
Schwer verliebt von Bobby und Peter Farrelly mit Gwyneth Paltrow, Jack Black und Jason Alexander, 22:00 Uhr auf Kabel eins
Von einer wirklich guten Komödie, ja selbst von den gelungensten Gagfeuerwerken der Farrelly-Brüder (Verrückt nach Mary) ist diese Romcom ein gutes Stück entfernt. Die Story, die das gängige Schönheitsideal zwar nicht konsequent, aber immerhin infrage stellt, weist bereits auf aktuelle Varianten wie Isn’t it Romantic und Brittany Runs a Marathon voraus.
von Terry McDonough | 21:45 Uhr |
One
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Hallo, Mr. President
von Rob Reiner
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22:45 Uhr |
ZDF neo
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Mittwoch, 18.12.2019
Das brandneue Testament von Jaco Van Dormael mit Benoît Poelvoorde, Catherine Deneuve und Pili Groyne, 20:15 Uhr auf Arte
Das (junge) belgische Kino ist auch abseits der Brüder Dardenne immer für eine Überraschung gut. Der 1957 in Ixelles geborene Jaco Van Dormael zeichnete in seiner Karriere gleich für mehrere verantwortlich: Toto der Held (1991), Am achten Tag (1996), Mr. Nobody (2009). In dieser Verrücktheit aus dem Jahr 2015 lebt Gott mit seiner Tochter in Brüssel, sieht aus wie Benoît Poelvoorde und ist so griesgrämig drauf, wie das Knautschgesicht des Darstellers ausschaut.
Better Watch Out von Chris Peckover mit Olivia DeJonge, Levi Miller und Ed Oxenbould, 22:25 Uhr auf Tele5
Unter dem Titel Safe Neighborhood lief Chris Peckovers zweiter Langfilm im Januar 2017 bei den Fantasy Film Fest White Nights. Regulär ins Kino schaffte es diese rabenschwarze Horrorkomödie leider nie. Darin läuft ein vorweihnachtliches Babysitting völlig aus dem Ruder. Tolle Nachwuchsdarsteller, aberwitzige Wendungen: Kevin allein zu Haus trifft Funny Games.
von Bryan Singer | 20:15 Uhr |
Pro7
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Sister Act - Eine himmlische Karriere
von Emile Ardolino
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22:25 Uhr |
Sat1
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von Stephen Crow | 23:10 Uhr |
Kabel eins
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Brennende Sonne
von Clara und Laura Lapperousaz
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0:55 Uhr |
Arte
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Donnerstag, 19.12.2019
About a Boy oder: Der Tag der toten Ente von Chris und Paul Weitz mit Hugh Grant, Nicholas Hoult und Toni Collette, 20:15 Uhr auf ZDF neo
Kurz vor Weihnachten darf’s ein bisschen Nostalgie sein: eine Nick-Hornby-Verfilmung aus einer Zeit, als Nick-Hornby-Verfilmungen noch gut waren mit einem Hugh Grant, als Hugh Grant noch erträglich war. In dieser Komödie aus dem Jahr 2002 spielt er einen Zyniker, dem ein kleiner Junge den nötigen Ernst beibringt.
Monster von Patty Jenkins mit Charlize Theron, Christina Ricci und Bruce Dern, 1:40 Uhr auf RTL II
Bevor Patty Jenkins mit Wonder Woman (2017) zu einer der erfolgreichsten Regisseurinnen aller Zeiten avancierte, war es ein weiter und steiniger Weg. Dabei lieferte Jenkins bereits mit ihrem Langfilmdebüt aus dem Jahr 2003 einen Nachweis ihres außergewöhnlichen Talents ab. Dieses auf einem wahren Kriminalfall beruhende Thrillerdrama um eine Sexarbeiterin, die zur Serienmörderin wird, brachte der kaum wiederzuerkennenden Charlize Theron einen Oscar als beste Hauptdarstellerin ein.
von Frank Darabont | 20:15 Uhr |
RTL II
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von Karan Johar | 20:15 Uhr |
Zee One
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von Julia Langhof | 00:15 Uhr |
Arte
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Effi Briest
von Wolfgang Luderer
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23:30 Uhr |
RBB
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Freitag, 20.12.2019
Nausicaä – Prinzessin aus dem Tal der Winde von Hayao Miyazaki, 20:15 Uhr auf Pro7 Maxx
Dieses Animationsabenteuer aus dem Jahr 1984 wird fälschlicherweise gern als erstes aus dem Hause Ghibli bezeichnet. Richtig ist: Erst der Erfolg dieser Mischung aus Science-Fiction und Fantasy ermöglichte Hayao Miyazaki die Gründung des berühmten Trickfilmstudios. Nach Miyazakis gleichnamigem Manga, dessen Hauptfigur wiederum von der griechischen Mythologie inspiriert ist, erzählt der Regisseur vom Kampf gegen die Zerstörungskraft einer vom Menschen zerstörten Umwelt.
Cleopatra von Joseph L. Mankiewicz mit Elizabeth Taylor, Richard Burton und Rex Harrison, 22:55 Uhr auf BR
Ein Monumentalfilm, der seinen Namen wahrlich verdient hat: Mehrfache Umbesetzungen und Verzögerungen im Vorfeld, ein Drehortwechsel von London nach Rom und ausufernde Dreharbeiten machten dieses Mammutwerk aus dem Jahr 1963 bis zum Erscheinen von Avatar (2009) zum kostspieligsten Film aller Zeiten. Ein opulentes Werk über das Leben der legendenumrankten ägyptischen Pharaonin mit der stattlichen Länge von vier Stunden.
101 Dalmatiner
von Wolfgang Reitherman
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20:15 Uhr |
Disney Channel
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von Ridley Scott | 20:15 Uhr |
Pro7
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von Andreas Prochaska | 22:25 Uhr |
3sat
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Der Spion, der aus der Kälte kam
von Martin Ritt
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23:30 Uhr |
RBB
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von Theodore Melfi | 23:40 Uhr |
Das Erste
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St. Ives - Alles aus Liebe
von Harry Hook
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1:00 Uhr |
HR
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von Larry Charles | 1:20 Uhr |
ZDF neo
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Samstag, 21.12.2019
Die Eiskönigin – Völlig unverfroren von Chris Buck und Jennifer Lee, 20:15 Uhr auf Sat1
Einer der erfolgreichsten Animationsfilme aller Zeiten und ein Riesenhit bei den Kids. Let-it-go-geplagte Eltern können ein Lied davon singen. Doch ist die Story um zwei Prinzessinnen tatsächlich so fortschrittlich, wie Fans diese gern zeichnen? Kathryn Hahns Figur in der leider viel zu kurzlebigen Comedyserie Happyish (2015) sieht das anders: Eltern, die ein Mädchen aufgrund ihrer Begabung jahrelang wegsperren, und eine Heldin, die nach ihrer Befreiung nichts Besseres mit ihren Kräften anzufangen weiß, als alle glücklich zu machen? Dafür hat die von Hahn gespielte Mutter nur Hohn und Spott übrig. Hat sie recht? In der Adventszeit lohnt sich ein erneuter, kritischer Blick.
Für eine Handvoll Dollar von Sergio Leone mit Clint Eastwood, Marianne Koch und Gian Maria Volontè, 23:50 Uhr auf SWR
Der Wechsel von der Antike in den Wilden Westen machte Sergio Leone unsterblich. Mit dem ersten Teil der Dollar-Trilogie sagte der 1929 geborene Römer servus zum Sandalenfilm und begründete 1964 das Subgenre des Italowestern. Dabei bediente er sich ungeniert zweier Vorlagen. Die Geschichte eines Fremden, der zwei verfeindete Familienclans gegeneinander ausspielt, basiert auf Dashiell Hammetts Debütroman Rote Ernte (1927). Leones Inszenierung orientiert sich stark an Yojimbo – Der Leibwächter (1961), dem Meisterwerk Akira Kurosawas, der einen direkten Bezug zu Hammett jedoch zeitlebens als zufällig bezeichnet hat. Leones Für ein paar Dollar mehr ist direkt im Anschluss zu sehen.
von Luc Besson | 20:15 Uhr |
Pro7
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McLintock – Ein liebenswertes Raubein!
von Andrew V. McLaglen
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21:50 Uhr |
SWR
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von Joe Wright | 22:15 Uhr |
3sat
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von Jacques Audiard | 22:25 Uhr |
One
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von Tarsem Singh | 22:45 Uhr |
Sat1
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Finale in Berlin
von Guy Hamilton
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23:30 Uhr |
RBB
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Für ein paar Dollar mehr
von Sergio Leone
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1:25 Uhr |
SWR
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von John Requa | 2:00 Uhr |
Das Erste
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von John Sturges | 3:20 Uhr |
ZDF neo
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Sonntag, 22.12.2019
Dr. Seltsam oder Wie ich lernte, die Bombe zu lieben von Stanley Kubrick mit Peter Sellers, George C. Scott und Sterling Hayden, 22:40 Uhr auf Tele5
So umstritten Stanley Kubricks Umgang mit seinen Schauspielern auch gewesen sein mag, die Ergebnisse haben bis dato ihren festen Platz in der Filmgeschichte. In dieser bitterbösen Satire über einen drohenden Nuklearkrieg glänzt Peter Sellers in gleich drei Rollen. Bis heute unvergessen ist Slim Pickens‘ Auftritt, wie er als Major ‚King‘ Kong auf einer Bombe reitet, und Ken Adams Setdesign, das Jahre später den frisch ins Präsidentenamt gewählten Ronald Reagan dazu verleitete, nach dem echten War Room zu fragen, den es freilich nur im Film gab.
Jahrhundertfrauen von Mike Mills mit Annette Bening, Greta Gerwig und Elle Fanning, 23:35 Uhr auf Das Erste
In vielen Bestenlisten des Filmjahrs 2017 tauchte dieses Generationenporträt weit vorne auf. Zwar erzählt Mike Mills (Thumbsucker, Beginners) die Geschichte dreier Frauen durch die Augen eines 15-jährigen Jungen. Und auch den Bechdel-Test bestünde sein Drama wohl nicht vollends. Diese Hommage an Mills‘ eigene Mutter ist jedoch unbestritten eine sehenswerte Würdigung starker und unabhängiger Frauen.
Boulevard der Dämmerung von Billy Wilder mit William Holden, Gloria Swanson und Erich von Stroheim, 23:50 Uhr auf RBB
Die Aussage „Auszeichnungen und Preise sind wie Hämorrhoiden. Früher oder später bekommt sie jedes Arschloch“ zählt zu Billy Wilders bekanntesten Bonmots. Für Sunset Boulevard, so der Originaltitel dieses Film noir, erhielt der als Samuel Wilder in Österreich-Ungarn geborene Filmemacher gemeinsam mit seinen Co-Autoren Charles Brackett und D.M. Marshman Jr. einen Oscar für das beste Drehbuch. Ihre Geschichte über einen erfolglosen Drehbuchautor, der in die Fänge einer alternden Filmdiva gerät, geht schon außergewöhnlich los: Der Erzähler des Films treibt tot in einem Swimmingpool.
Christine (1958)
von Pierre Gaspard Huit
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20:15 Uhr |
Arte
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von Angus MacLane | 20:15 Uhr |
Sat1
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Der Wind und der Löwe
von John Milius
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20:15 Uhr |
Tele5
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von Martin Scorsese | 23:05 Uhr |
RTL II
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von Anders Thomas Jensen | 00:40 Uhr |
Tele5
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Pretty in Pink
von Howard Deutsch
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0:55 Uhr |
ZDF neo
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