30.05.2018: Die Einsamkeit des Postboten

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

Meinungen
Die weißen Nächte des Postboten - Bild
Die weißen Nächte des Postboten - Bild

Wenn auf Festivals morgens um 9 Uhr ein russischer Film gezeigt wird, kann man sich meist auf eine harte Zeit einstellen. Zum Abschluss eines anstrengenden Tages ist das allerdings genau das Richtige.

Denn: russische Festivalfilme sind vor allem eines: Langsam. Kontemplativ. Melancholisch. Die weißen Nächte des Postboten bildet da keine Ausnahme. Im Film von Andrey Konchalovskij dreht sich alles um ein entlegenes Dorf mitten im Nirgendwo, das nur mit dem Boot erreicht werden kann. Die einzige Verbindung zur Außenwelt ist der Postmann Lyokha (Aleksey Tryapitsyn). Doch dann zieht Lyokhas große Liebe in die Stadt, um ihrem Kind eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Von da an hadert auch Lyokha mit dem Einsiedlerleben. Aber wenn auch er geht — was wird dann aus dem Dorf? Für Die weißen Nächte des Postboten erhielt Andrey Konchalovskij einen Regiepreis auf dem Filmfestival von Venedig 2014. Nicht nur komponiert er wunderschöne Bilder, er nutzt die langen Einstellungen auch, um einen genauen Blick auf den Alltag der Dorfbewohner zu werfen.

Die weißen Nächte des Postboten von Andrey Konchalovskij mit Aleksey Tryapitsyn, Irina Ermolova und Timur Bondarenko, 21:40 Uhr auf Arte

Weitere TV-Tipps für heute:
von Benoît Delépine 20:15 Uhr
Arte
Top Gun
von Tony Scott
20:15 Uhr
Kabel eins
Hot Shots! Die Mutter aller Filme
von Jim Abrahams
22:35 Uhr
Kabel eins
10% Helden
von Yoav Shamir
22:45 Uhr
BR
Deep Web
von Alex Winter
23:55 Uhr
Tele 5

Meinungen