29.05.2018: Einsamer Hüne
Ein Beitrag von Katrin Doerksen
Drei Jahre vor In den Gängen blickte Thomas Stuber in seinem ersten Langspielfilm Herbert schon einmal in die Gebiete der neuen Bundesländer und auf Menschen, deren Gegenwart kaum mehr etwas mit ihrer Vergangenheit gemein hat.
Herbert (Peter Kurth) war zu DDR-Zeiten ein erfolgreicher Boxer, heutzutage hält er sich als Türsteher und Schuldeneintreiber über Wasser. Irgendwann kann er seine krampfartigen Schmerzen nicht mehr ignorieren und erfährt: er leidet an ALS. Im Wissen um seinen baldigen Tod sucht er noch einmal den Kontakt zu seiner Tochter Sandra (Lena Lauzemis) und der Enkelin, die er seit Ewigkeiten nicht gesprochen hat. Herbert ist nicht nur ein Porträt dieses so hünenhaften wie zerbrechlichen Mannes, der Film ist auch ein Porträt unserer Gesellschaft. Stuber nimmt sich viel Zeit um Milieus im Detail zu beschreiben, das wirkt lakonisch und manchmal beinahe semi-dokumentarisch. Viele Kritiker fühlten sich gar an die Filme von Rainer Werner Fassbinder erinnert.
Herbert von Thomas Stuber mit Peter Kurth, Lena Lauzemis und Reiner Schöne, 22:45 Uhr auf ARD
Cklockwise
von Christopher Morahan
|
20:15 Uhr |
Servus TV
|
von Juan Antonio Bayona | 20:15 Uhr |
Tele 5
|
von Sofia Coppola | 22:05 Uhr |
Servus TV
|
von Kimberly Peirce | 22:20 Uhr |
Tele 5
|
von Todd Haynes | 02:25 Uhr |
ARD
|
Meinungen