26.07.2019: Ein hässliches Geheimnis

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

Meinungen
Filmstill zu Die beste aller Welten von Adrian Goinger
Die beste aller Welten von Adrian Goinger

In seinem Langfilmdebüt verarbeitete der Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg Adrian Goiginger seine eigene Kindheit und wurde damit prompt auf der Berlinale 2017 mit dem Kompass-Perspektive-Preis ausgezeichnet.

Auch der Protagonist in Das Beste aller Welten heißt Adrian (Jeremy Miliker). Er ist sieben Jahre alt, geht gern zur Schule und versteht sich gut mit seiner Mutter Helga (Verena Altenberger) und deren Lebensgefährten. Nur manchmal ist sie etwas müde oder aufgekratzt oder orientierungslos, dann flüchtet sich Adrian in eine Fantasiewelt. Was er nicht weiß: Helga und ihre Freunde sind seit Jahren heroinsüchtig. Und sie weiß, dass sie dieses Geheimnis nicht mehr lange vor ihrem Sohn verbergen kann. Aus Goigingers Drehbuch und dem fertigen Film sprechen — und das ist eine ziemlich große Leistung — weder Verbitterung, noch nostalgische Verklärung, wenn Das Beste aller Welten auch ganz klar ein Denkmal für seine Mutter ist. Stattdessen erleben wir den Alltag einer Drogensüchtigen aus der Perspektive eines kleinen Jungen in all seinen Dimensionen: Im einen Augenblick hässlich und dann wieder ganz „normal“.

Die Beste aller Welten von Adrian Goiginger mit Verena Altenberger, Jeremy Miliker und Lukas Miko, 20:15 Uhr auf Arte

Weitere TV-Tipps für heute:
von Dean DeBlois 20:15 Uhr
Pro7
Emmanuelle 2 - Garten der Liebe
von Francis Giacobetti
22:00 Uhr
Tele5
Es geschah am helllichten Tag
von Ladislao Vajda
22:55 Uhr
BR
von Derick Martini 23:15 Uhr
HR
von David Bernet 00:15 Uhr
Tagesschau24
von Fritz Lang 00:35 Uhr
BR
von Brian Koppelman 01:00 Uhr
WDR

Meinungen