
26.02.2018: Ausnahmesituation im Ruhrgebiet
Ein Beitrag von Katrin Doerksen

Was dem US-Radio sein Krieg der Welten ist der Bundesrepublik Wolfgang Petersens Mockumentary Smog. Bei der Erstaustrahlung im April 1973 riefen zahlreiche besorgte Zuschauer beim WDR an.
Der spätere Regisseur von Das Boot oder Troja erzählt in diesem für das Fernsehen entstandenen Frühwerk gar nicht so direkt eine klassische Handlung nach, vielmehr spielt er in einer Realismus suggerierenden Studioatmosphäre den „Plan zur Verhinderung smogähnlicher Erscheinungen bei austauscharmen Wetterlagen“ durch, simuliert also den Ernstfall. Innerhalb von vier windstillen Tagen verschärft sich die Lage im Ruhrgebiet: am Ersten weinen die Kinder, am Zweiten wird der Autoverkehr eingestellt, am Dritten lösen sich die Nylonstrümpfe auf und am Vierten sind die Zeitungen voller Todesanzeigen. Smog ist aber zugleich auch ein Film über das Fernsehen und seine Mechanismen. Die Filmzentrale schrieb: „Auch heute noch ist Smog ein sehenswertes Horrorszenario, das von seiner Aktualität in Bezug auf das staatliche ‚Verarbeiten‘ tiefgreifender gesellschaftlicher Krisen nichts verloren hat.“
Smog von Wolfgang Petersen mit Marie-Luise Marjan, Wolfgang Grönebaum und Heinz Schacht, 00:00 Uhr im WDR
Drei Uhr Nachts
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