23.11.2018: Alien-Trauma

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

Meinungen
Krieg der Welten - Bild
Krieg der Welten - Bild

Mit seinem Remake des erstmals 1953 verfilmten Science-Fiction-Klassikers hat Steven Spielberg einen der niederschmetterndsten Filme seiner ganzen Karriere geschaffen.

In Krieg der Welten fällt die Erde einer Invasion durch technisch weit überlegene Außerirdische zum Opfer. Erzählt wird das ganze aus der Perspektive einer typisch US-amerikanischen Durchschnittsfamilie: Tom Cruise spielt Tom Cruise, der einen Kranführer spielt. Schon bald findet er sich mit seiner zehnjährigen Tochter (Dakota Fanning) im Kampf um den Planeten wieder. Schon 1938 hatte das ebenfalls auf dem Roman von H.G. Wells basierende Hörspiel von Orson Welles die Hörer in Panik versetzt und nun zeichnet hier Spielberg eine derart trostlose Welt, bevölkert von mehrheitlich egoistischen Individuen, dass es einem ganz kalt wird ums Herz. Bei der Inszenierung von Krieg der Welten verarbeitete der Regisseur seinen eigenen Angaben zufolge das 9/11-Trauma. Der Fokus des Films liegt daher ganz auf dem Versuch, die Familie zusammenzuhalten, statt sich beispielsweise mit der Motivation der Aliens zu befassen.

Krieg der Welten von Steven Spielberg mit Tom Cruise, Dakota Fanning und Miranda Otto, 20:15 Uhr auf RTL II

Weitere TV-Tipps für heute:
von Laura Poitras 20:15 Uhr
3sat
von Wolfgang Petersen 22:00 Uhr
ARD
von Michael Glawogger 22:30 Uhr
3sat
von Ulrich Seidl 00:20 Uhr
3sat
von Sarah Gavron 00:45 Uhr
ZDF

Meinungen