19.08.2019: Schöne Haut
Ein Beitrag von Katrin Doerksen
Die Pariser Wochenzeitung L’Express kündigte den Film 1960 an mit den Worten: „Augen ohne Gesicht ist die Poesie des Schrecklichen. Aber nichts für schwache Nerven.“
Tatsächlich ist die Prämisse überraschend düster: Die schöne Tochter des Pariser Chirurgen Dr. Rasanoff (Pierre Brasseur) wird durch einen Autounfall schrecklich erstellt. Durch Hauttransplantationen will er ihr ihre Schönheit wiedergeben und entführt und tötet dafür junge Frauen. Bei seiner Aufführung auf dem Filmfestival in Edinburgh sorgte der italienisch-französisch produzierte Horrorfilm von Georges Franju für Ohnmachtsanfälle im Publikum. Heute mögen die Effekte in Augen ohne Gesicht deutlich gealtert sein, doch die atmosphärischen Schwarzweißbilder sorgen noch immer für Grusel. Nicht umsonst beeinflusste der Film einige Jahre später zahlreiche Gialli und zuletzt auch eindeutig Pedro Almodóvars Thriller-Melodram Die Haut, in der ich wohne.
Augen ohne Gesicht von Georges Franju mit Pierre Brasseur, Alida Valli und Edith Scob, 21:50 Uhr auf Arte
von Gareth Edwards | 20:15 Uhr |
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