19.03.2018: Völlig austauschbar

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Dieses obskure Objekt der Begierde - Bild
Dieses obskure Objekt der Begierde - Bild

Nach Josef von Sternberg (Die spanische Tänzerin) und Julien Duvivier (Ein Weib wie der Satan) widmete sich auch Luis Buñuel in seinem letzten Film dem Roman La femme et le pantin von Pierre Louÿs und schuf Dieses obskure Objekt der Begierde.

Im Gegensatz zu seinen Regie-Vorgängern interessierte sich Buñuel aber weniger für die Liebesgeschichte als den dem Stoff inhärenten Geschlechter- und Klassenkampf. Im Kern geht es im Film um einen gut situierten Geschäftsmann und Witwer (Fernando Rey), der die 18-jährige Conchita (Carole Bouquet, bzw. Ángela Molina) als Hausmädchen anstellt und der Spanierin daraufhin vollends verfällt. Einmal mehr demaskiert der wohl größte Kino-Surrealist aller Zeit in diesem sehr allegorischen Werk mit viel Ironie bourgeoise Verhaltensmuster. Vor allem wegen der Besetzung der weiblichen Hauptfigur mit zwei Darstellerinnen bleibt Dieses obskure Objekt der Begierde in Erinnerung: so sehr ist der Geschäftsmann ausschließlich auf seine eigenen Wünsche und Triebe fixiert, dass selbst Conchita für ihn letztlich völlig austauschbar bleibt. 

Dieses obskure Objekt der Begierde von Luis Buñuel mit Fernando Rey, Carole Bouquet und Ángela Molina, 22:05 Uhr auf Arte

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