18.05.2018: Fiebertraum im thailändischen Dschungel

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Vinyan - Bild
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Das Horroretikett klebt auf Fabrice Du Welz’ Vinyan, eigentlich ist der Film aber eine eigentümliche Mischung aus Genre und psychologischem Drama, die sich nicht in Schubladen stecken lässt.

Jeanne (Emmanuelle Béart) und Paul (Rufus Sewell) betreiben ein Waisenhaus in Thailand, wo ihr eigener Sohn bei dem Tsunami von 2004 verschwand. In Videoaufnahmen von entführten Kindern in Burma meint Jeanne den Sohn jedoch Jahre später wiederzuerkennen und macht sich auf die Suche ins Grenzgebiet zwischen Thailand und Burma, das als kriminellste Region des Landes gilt. Vinyan bezieht seinen Horror aus Fieberträumen und Urängsten, aus dem aufgewühlten Innenleben seiner Protagonisten, aus dem schwülen, die Orientierung erschwerenden Dschungel, der zunehmend zur Seelenlandschaft wird. Der Film ist so sehr sensorisches Erlebnis wie reich an Symbolen, so psychologisch leicht durchschaubar wie abgründig. 

Vinyan von Fabrice Du Welz mit Emmanuelle Béart, Rufus Sewell und Julie Dreyfus, 00:15 Uhr auf 3sat

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