16.05.2018: Das türkische The Virgin Suicides
Ein Beitrag von Katrin Doerksen
In den Besprechungen zu Mustang war immer wieder ein Vergleich zu lesen: der Film von Deniz Gamze Ergüven sei ein türkisches The Virgin Suicides.
Fünf Schwestern wohnen seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Onkel in einem Dorf im Norden der Türkei. Die Sonne, das Meer, die Jungs aus der Nachbarschaft locken, oft kommen sie nach der Schule nicht direkt nach Hause. Der Onkel begreift das als Sittenbruch, die Mädchen müssen im Haus bleiben, schnell werden Ehen organisiert. Aber Lale, Nur, Ece, Selma und Sonay sind geübt darin sich ihre Freiheit nicht gänzlich rauben zu lassen. Was in Mustang auf der Leinwand passiert, ist hart, oftmals schlichtweg brutal. Aber Deniz Gamze Ergüven nimmt mit der Kamera regelrecht selbst einen kindlichen Blick ein, erzählt verspielt und flirrend, umgossen von weichem Licht von einer patriarchal geprägten Welt, die besessen davon ist jedes Tun und Denken junger Mädchen zu sexualisieren und skandalisieren. Ein großartiges Debüt.
Mustang von Deniz Gamze Ergüven mit Güneş Sensoy, Doga Zeynep Doguslu und Tugba Sunguroglu, 20:15 Uhr auf Arte
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