15.09.2018. Mutter und Tochter

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Zeit der Zärtlichkeit - Bild
Zeit der Zärtlichkeit - Bild

Wenn der Begriff nicht so filmhistorisch missverständlich wäre, könnte man Zeit der Zärtlichkeit wohl getrost als einen der größten und wirkungsvollsten weepies aller Zeiten bezeichnen.

Zuerst einmal erinnert der Plot des fünffachen Oscargewinners an eine klassische Seifenoper: es geht um die wechselvolle Beziehung zwischen Mutter und Tochter. Aurora (Shirley MacLaine) hält nichts von der Beziehung und geplanten Heirat ihrer Tochter Emma (Debra Winger), die wiederum den unsteten Lebenswandel ihrer Mutter verurteilt (zum Beispiel landet sie irgendwann in den Armen des Nachbarn und ehemaligen Astronauten Garrett (Jack Nicholson). Das alltägliche Liebes-Hin-und-Her wird abrupt unterbrochen, als man bei Emma Krebs diagnostiziert. Was so lapidar nacherzählt nach einem schmalztriefenden Holzhammer klingt, erweist sich unter der Regie von James L. Brooks als mit sensibler Menschenkenntnis orchestrierte, fein zwischen Humor und Tragik austarierte Studie über zwischenmenschliche Verhältnisse. Gerade deswegen sollten am Ende unbedingt ein paar Taschentücher bereit liegen.

Zeit der Zärtlichkeit von James L. Brooks mit Shirley MacLaine, Debra Winger und Jack Nicholson, 20:15 Uhr auf ServusTV

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