14.03.2018: Vom Arbeitslosen zum Axtmörder

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Die Axt - Bild
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Zu schade, dass es Constantin Costa-Gavras’ bitterböse Satire auf die ausbeuterische Arbeitswelt nie in die deutschen Kinos geschafft hat. Hier sitzt wirklich jeder Axthieb.

In Die Axt kann aus jedem Ausgebeuteten letzten Endes auch ein Ausbeuter werden, ohne mit der Wimper zu zucken. Oder — weil Costa-Gavras es mit den grotesken Überzeichnungen hat — ein Axtmörder. Zu Beginn ist Bruno Davert (José Garcia) eigentlich nur ein seit 15 Jahren Angestellter in einer Papierfabrik. Es reicht nur für das kleine Glück, damit kann er leben. Aber dann wird Bruno im Zuge einer Firmenfusion und Umstrukturierung arbeitslos und nur wenige Positionen entsprechen in der Branche seiner Qualifikation. Also fasst Bruno einen diabolischen Plan und räumt nacheinander all seine Mitbewerber aus dem Weg. Manchmal drohen die klaren politischen Statements in Die Axt für Costa-Gavras ungewohnt weit hinter den Schauwerten der Morde zu verschwinden, dafür lässt sich der Schaum vorm Mund des Regisseurs regelrecht nachfühlen.

Die Axt von Constantin Costa-Gavras mit José Garcia, Karin Viard und Geordy Monfils, 22:45 Uhr auf Arte

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