14.01.2019: Freudianisches Rotkäppchen

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

Meinungen
Die Zeit der Wölfe von Neil Jordan
Die Zeit der Wölfe von Neil Jordan

Be careful what you wish for, besagt ein englisches Sprichwort. Im Falle der dreizehnjährigen Rosaleen ist es eine mittelalterliche Welt, bevölkert von Wölfen.

Rosaleens (Sarah Patterson) Fantasien werden noch von ihrer Großmutter verstärkt, die ihr immer wieder unheimliche Geschichten von Werwölfen erzählt. Da trifft Rosaleen eines Nachts im Traum auf einen attraktiven Jäger mit zusammengewachsenen Augenbrauen (Micha Bergese), der all ihr Begehren und ihre Sehnsüchte zu befriedigen scheint, sich jedoch schon bald als blutrünstige Bestie entpuppt. Mit Die Zeit der Wölfe hat Neil Jordan 1984 gewissermaßen eine freudianische Version des Märchens vom Rotkäppchen gedreht. Unter dem märchenhaften Look, den für seine Zeit beeindruckenden Spezialeffekten und Ausflügen ins Horrorgenre verbirgt sich eine raffiniert gestrickte Parabel auf das Erwachen weiblicher Sexualität, eine feministische Emanzipationsgeschichte.

Die Zeit der Wölfe von Neil Jordan mit Sarah Patterson, Angela Lansbury und David Warner, 22:00 Uhr auf Arte

Weitere TV-Tipps für heute:
Der Mann, der nach der Oma kam
von Roland Oehme
20:15 Uhr
MDR
Matrix
von Lana und Lilly Wachowski
20:15 Uhr
Kabel eins
To Die For
von Gus Van Sant
20:15 Uhr
Arte
Holocaust - Die Geschichte der Familie Weiss 1942-1944 (3)
von von Marvin J. Chomsky
22:55 Uhr
WDR
Das wilde Schaf
von Michel Deville
23:15 Uhr
HR
von Thomas Vinterberg 23:20 Uhr
One
Mr. Nice Guy
von Sammo Hung
01:35 Uhr
Kabel eins
Geliebte weiße Maus
von Gottfried Kolditz
02:05 Uhr
MDR

Meinungen