14.08.2018: Ordnung und Chaos

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Die Gärtnerin von Versailles von Alan Rickman
Die Gärtnerin von Versailles von Alan Rickman

Die letzte Regiearbeit des 2016 verstorbenen Alan Rickman heißt im Original A Little Chaos. Dabei sind die Gärten von Versailles für ihre makellose Symmetrie bekannt.

In Albert Serras Der Tod von Ludwig XIV. blickt der König zu Beginn ein letztes Mal auf sein hortikulturelles Vermächtnis, bevor er sich dem Sterbensprozess übergibt. In Sofia Coppolas Marie Antoinette werden die Gärten zum Zufluchtsort der jugendlichen Königin vor dem reglementierten Hofleben. Und in Die Gärtnerin von Versailles wiederum sind sie der Ort, an dem Kultur auf Natur trifft, Ordnung auf Chaos eben. Vereint sind diese Pole in der Figur der Sabine de Barra (Kate Winslet), einer Witwe mit grünem Daumen, die in Versailles einen Barock-Garten anlegen soll und dabei auch die Bekanntschaft des Sonnenkönigs (gespielt von Alan Rickman selbst) macht. Die Gärtnerin von Versailles ist ein überaus artifizieller und ironischer Film, voll steifer Kostüme, bühnenartiger Settings und gestelzter Dialoge. Aber genau diese überkandidelten Verhaltensweisen nimmt Alan Rickman zum Anlass unter die bröckelnde Fassade der Perfektion bei Hofe zu schauen.

Die Gärtnerin von Versailles von Alan Rickman mit Alan Rickman, Kate Winslet und Stanley Tucci, 22:45 Uhr auf ARD

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