14.02.2018: Sehnsucht nach dem Genrekino

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Offene Wunde Deutscher Film - Bild
Offene Wunde Deutscher Film - Bild

Dominik Graf und Johannes Sievert setzen ihr filmarchäologisches Projekt Verfluchte Liebe Deutscher Film mit dem zweiten Teil Offene Wunde Deutscher Film fort, in dem sie sich dem deutschen Genrekino seit den 1960er Jahren widmen.

Im deutschen Kino gab es immer auch ein Schaffen abseits von Fassbinder, Wenders und Co — nur, dass sich an zahlreiche Genreperlen oftmals niemand mehr erinnern will. Weil die Rechnung an der Kinokasse nicht ganz aufging oder — was meist der Fall war — die Kritik das Werk zerrissen hatte. Dominik Graf und Johannes Sievert spüren in Offene Wunde Deutscher Film dem Genrekino nach, dem Experimental- und Undergroundfilm seit 1960, dem Bekannten und Vergessenen. Dazu kommen immer wieder Filmausschnitte zum Einsatz, vor allem aber Interviews mit zahlreichen Filmschaffenden von Ralf Huettner (Babylon — Im Bett mit dem Teufel) über Jürgen Goslar (Der flüsternde Tod) bis Wolfgang Petersen (Das Boot). Dabei ist die Sehnsucht nach einem dreckigen, rauen Kino zu spüren, aber auch deutlicher Ärger über das deutsche Filmfördersystem.

Offene Wunde Deutscher Film von Dominik Graf und Johannes Sievert, 21:35 Uhr auf Arte

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